Akte X - Jenseits der Wahrheit
Wenn Sie diese Zeilen lesen, die bereits am 10. Juni zu Papier gebracht wurden, dann ist Deutschland Europameister. Falls das nicht so ist und sie denken, was schreibt denn der für einen Irrsinn, dann liegt das nicht an mir, sondern beruht höchstwahrscheinlich auf der Tatsache, dass in der Nacht vom 9. zum 10. Juni gegen 1:36 Uhr ein starker panthräischer Sonnenwind ein Paralleluniversum in unser Raum-Zeit-Kontinuum gerissen hat und Sie nun in dem festsitzen, wo Deutschland nicht Europameister ist. Wenn Sie jetzt noch das dumpfe Gefühl beschleichen sollte, Mensch, der könnte ja Recht haben, dann sind Sie genau die richtige Person für den neuen Akte-X-Film »Jenseits der Wahrheit«, den Erfinder Chris Carter höchst selbst in den Rechner gehackt und in Szene gesetzt hat. Ja, Sie haben richtig gelesen, Mulder und Scully sind wieder an Bord, was den gemeinen »Akte X-« und PSI-Freund, wie ich es einer bin, zu wahren Begeisterungsstürmen hinreißen lassen sollte. Dummerweise vergällt aber ein kleiner Wermutstropfen die große Vorfreude. Leider wollte man Mulders Standardsynchronstimme Benjamin Völz ungenügend entlöhnen, so dass wir uns nun mit dem deutschen Sound von Ben Affleck arrangieren müssen. 20th Century Fox-Geizkragen die. Mit Geld lässt sich doch bekanntlich alles klären außer die Wahrheit da draußen, und so verschwindet ein gerüttelt Maß an Frauen in den winterlichen Bergen Virginias, um anschließend als gar bizarre menschliche Überreste entlang der Highways wieder aufzutauchen. Schnell geraten die örtlichen Ermittler ins Schleudern. Vor allem, als ein nicht ganz bei Troste zu sein scheinender Priester mit seinen wundersamen Visionen auftaucht und das Treiben noch verrückter macht. Als man nun noch auf unglaublich medizinische menschliche Experimente stößt, die wahrscheinlich etwas mit dem grausigen Verschwinden der armen Frauen zu tun haben könnten, ist die ermittelnde Belegschaft komplett überfordert. Jetzt hilft nur noch ein Anruf beim FBI, um die letzte Anschrift von Dana Scully und Fox Mulder rauszubekommen. Denn das Paranormalenteam hat man schon vor Jahren aufgelöst. Also kurz mal in den FBI-Betriebskarteien gegoogelt, und schon stehen Beide wieder auf dem Parkett des Übersinnlichen. Mulder im unerbittlichen Dienste der Antworten und Scully in Vertretung der intelligent wissenschaftlichen Ratio. Aber wichtiger ist, Beide haben sich lang nicht mehr gesehen und ihr seltsames Verhältnis bekommt eine unerwartete Wendung (sagt man). Wie jetzt? Geht jetzt doch noch was zwischen denen? Sozusagen die Carrie Bradshaw und der Mr. Big des Übersinnlichen!? Schaunmormal.
Ray van Zeschau (Heimgesuchter)
Buch: Chris Carter, Frank Spotnitz
Regie: Chris Carter
Darsteller: David Duchovny, Gillian Anderson, Amanda Peet, Billy Connolly, Xzibit, Callum Keith Rennie, Adam Godley
Kamera: Bill Roe
Produktion: Ten Thirteen Productions, 20th Century Fox, Chris Carter, Frank Spotnitz
Bundesstart: 24.07.2008
Start in Dresden: 24.07.2008
FSK: ab 16 Jahren