Year One - Aller Anfang

Abenteuer/Komödie, USA 2009, 97 min

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser. Normalerweise würde ich über einen Schenkelklopfer und Unterdiegürtellinienschläger wie »Year One« nicht schreiben, aber wenn dieser von Harold Ramis reschiert wurde und Jack Black eine Hauptrolle inne hat, dann muss man das schon machen, obwohl klar ist, dass hier keiner von Beiden die zweizipflige Wurst neu erfindet. Aber allein der Umstand einer Mitwirkung der zwei Sympathieträger genügt als Garant eines köstlichen Kinoerlebens.
Und nichts anderes wünscht der pure Humorfilmfreund. Deftig heitere Unterhaltung ohne Anspruch und Geistesverquarkung.
So also beginnen wir im Jahr Eins der Menschheitsschreibung und der permanöse Tunichtgut Zed (Jack Black) hat gerade vom Baum der Weisheit genascht, was ihn und sein Leben im Heimat-Dorf der schlichten Gemüter nicht gerade sehr beliebt macht. So etwas wissen wir Gottseidank heute und würden es tunlichst unterlassen, z.B. in einer Pieschner Bierprollkneipe den dort Anwesenden das Leben zu erklären. Im „Year One“ ist dies aus nachvollziehbaren mathematischen Gründen natürlich noch nicht angekommen und so muss Zed auch rasch mit seinem besten Kumpel Oh (Michael Cera) das heimatliche Dorf verlassen, um nichts dazugelernt anderen damaligen Bevölkerungsschichten mit seiner selbst geschaffenen Funktion als Messias auf den Sack zu gehen. So also zieht sich ihre obskure Reise quer durch die Bibelgeschichte des Alten Testaments.
Heißt vor allem natürlich und letztendlich Sodom und Gomorrha, welches schon thematisch und automatisch genügend Stoff unter der Gürtellinie bietet. Nun ist aber eben ein Unterschied, ob ein deutscher Regisseur einen Tiefschlag aufs Zelluloid bringen möchte oder ob das Harold Ramis und Jack Black tun. Ansonsten bewegen sich Zed und Oh treffsicher und Bruce-Willis-Stirb-Langsam-Like von falschem Ort zu falschem Ort und das natürlich stets zur falschen Zeit. Als sie in Sodom mal ausnahmsweise zur richtigen Zeit zwei bisher für sie unerreichbare Herzensdamen ihres Dorfes als Sklavinnen entdecken, gibt es nun kein Halten mehr. Fazit: Schönes Ding, herrlich dämliche Gags, die manchmal so doof sind, dass es vor Lachen weh tut. Da bleibt mir nur noch trefflich und zusammenfassend zu bemerken: Jedenfalls ist der Arsch kein Gänsehals und der Pups ist nicht zum Spielen da.
Ray van Zeschau