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Die fabelhafte Welt der Amélie

Drama, Frankreich/Deutschland 2001, 122 min

Das Filmfestival in Cannes hat Amélie abgelehnt - prompt wurde der Film zwei Wochen vor Festivalbeginn in ganz Frankreich gestartet, mit sensationellem Erfolg.
Schon in »Delicatessen« und »Die Stadt der verlorenen Kinder«, aber auch in seinem Ausflug ins Hollywood-Kino (»Alien: Die Wiedergeburt«), schuf Jean-Pierre Jeunet Welten, in denen alles möglich schien. Voll von skurrilen Einfällen und Figuren, aberwitzigen, genau beobachteten Alltagsszenen und atemberaubenden Kamerafahrten, zielen Jeunets Filme direkt in den Bauch. Nicht der Intellekt ist angesprochen, sondern die Emotionen. Auch in »Amélie« erzählt er vom Einfachen, von der Freude am Wahrnehmen von Dingen, die man normalerweise übersieht oder einfach ignoriert, und vom Schicksal, das mitunter merkwürdige, verschlungene Wege geht, um zwei Seelen zusammen zu führen.
Amélie ist ein Einzelkind, das ein wenig kränkelt und die Mutter früh durch einen absurden Unfall verliert. Das kleine Mädchen, das wegen seines labilen Gesundheitszustands zu Hause unterrichtet wird und keine gleichaltrigen Freundinnen oder Freunde hat, entwickelt schon früh eine blühende Phantasie… Inzwischen Anfang 20, lebt Amélie ein einfaches Leben. Tagsüber arbeitet sie in einem Café in Montmarte, abends beobachtet sie den einsamen Maler im Nebenhaus, genießt es, mit einem Teelöffel die Kruste eines Crème Brulée einzudrücken oder beobachtet die seltsame Stadt in der sie lebt. So könnte es ewig weiter gehen, doch eines Tages beginnt sich ihr Leben mit der Entdeckung einer alten Blechdose hinter einer Kachel in der Badezimmerwand zu verändern…
Der Film, dessen Drehbuch Jeunet zusammen mit Schriftsteller Guillaume Laurant schrieb, ist poetisch und realistisch, stilisiert und direkt, märchenhaft und vital. Und Audrey Tautou als Amélie ist einfach bezaubernd!