Die Bären sind los
Eine wahnsinnig komische Hommage an einen Film, der vor dreißig Jahren Walter Matthau als unentwegt besoffenen Baseballtrainer einer elend albernen Jugendmannschaft sah, will diese neue Folge Baseball-für-Behinderte sein. Um das ewig schlammbesudelte Schlagmal versammeln sich nunmehr Mister Richard “School of Rock” Linklater (einer Legende zufolge soll Linklater derjenige gewesen sein, der einmal so schöne Filme wie »Before Sunrise« gedreht haben soll) in seiner Eigenschaft als Regisseur, Billy Bob Thornton in seiner Rolle als alter zynischer Säufer, sowie eine überschaubare Zahl von hoffnungslos untalentierten Baseballeleven. Morris Buttermaker scheint irgend etwas ausgefressen zu haben, würde man ihn sonst mit einem solchen Job bestrafen? In seinem früheren Leben hat er zwei, dreimal ein paar ordentliche Innings durchgebracht, doch das macht ihn noch nicht zu einem Trainer. Noch viel weniger, wenn es sich um eine höhnisch grinsende Bande kleiner selbstsüchtiger und verzogener Drückeberger handelt, wie die »Bad News Bears« es zu sein scheinen. Oder ist der eigentliche Sozialfall hier Mr. Buttermaker? Der Film wurde jedenfalls von besorgten Eltern und nichtgenannten Bierherstellern auf den Index jugendgefährdender Filme gesetzt. In einer nicht enden wollenden Reihe lustiger Schläge unter die Gürtellinie raufen sich Trainer und Kids solange, bis das entscheidende Meisterschaftsspiel vor der Tür steht. Yo, und jetzt darf wieder gewettet werden. Gewinnen die gegnerischen Yankees oder die wilden Bären, landen Trainer Buttermaker und Mutter Whitewood zusammen in der Kiste oder reißt am Ende der Rollstuhl fahrende Matthew die Kastanien aus dem Feuer, weil er am schnellsten an der dritten Base ist?
C. Fredo
Buch: Glenn Ficarra, John Requa
Regie: Richard Linklater
Darsteller: Billy Bob Thornton, Greg Kinnear, Marcia Gay Harden, Tyler Patrick Jones
Kamera: Rogier Stoffers
Produktion: Paramount Pictures, Media Talent, Geyer Kosinski
Bundesstart: 20.04.2006
Start in Dresden: 20.04.2006