Sommer wie Winter …

Drama, Frankreich 2000, 97 min

Sommerferien in einem französischen Küstenort: für den 18-jährigen Mathieu, der mit seiner Familie angereist ist, eine Zeit seligen Nichtstuns. Das änderst sich schlagartig, als er eines Tages den gutaussehenden Cédric kennen lernt, der ihm gehörig den Kopf verdreht. Zunächst hält Mathieu sich noch schüchtern zurück. Doch die gegenseitige Anziehungskraft ist zu groß, und schnell lassen die beiden ihren Gefühlen freien Lauf. Es beginnt eine Sommer-Romanze voll unschuldiger Sinnlichkeit. Man tollt nackt am Meer herum oder treibt es ausschweifend in den Dünen am Strand. Eigentlich sieht alles nach einem aufregenden Urlaubsflirt aus, doch die Beziehung der beiden gewinnt immer mehr an Tiefe und verwandelt sich schließlich in aufrichtige Liebe. Mit der aufkommenden Liebe weicht allerdings auch die Unbeschwertheit, und die Realität holt das Liebespaar auf den Boden der Tatsachen zurück.
Mathieu verlässt seine Familie um mit Cédric zusammen zu ziehen. Die Abnabelung vom Elternhaus belastet die Beziehung, erste Risse tun sich auf. So vergeht ein Jahr. Im folgenden Winter sind von der einen, wahren, großen Liebe nur noch Bruchstücke übrig. Begehren und Besessenheit, Liebe und Hass lösen einander ab und hinterlassen nur langsam heilende Narben. Mathieu muss mühsam lernen, mit dem Verlust und der neuen Einsamkeit fertig zu werden. Es bleibt die Erkenntnis, dass das höchste Glück sein wahres Wesen meist nur in kurzen Momenten offenbart…
Sébastien Lifshitz beschreibt eine faszinierende Reifeprüfung. Seine Helden werden in der Zeit des Erwachens ihrer Sexualität von ihren Gefühlen überwältigt. Lifshitz verzichtet dabei auf eine konventionelle Erzählweise, er vertraut auf die assoziative Wirkung seiner betörenden Bilder und lässt der narrativen Struktur somit viel Freiraum zur Entfaltung. Ein sensibler, erotischer Film.