Der Polygraph

Thriller, Kanada/Frankreich/Deutschland 1996, 95 min

1989: In Europa bricht ein Gesellschaftssystem zusammen. Die fundamentalen Ereignisse sind im fernen Quebec scheinbar nur ein Fernsehereignis.
Hier wird gerade ein Mann mit dem Vornamen Francois von der Polizei des Mordes an seiner Freundin verdächtigt. Er unterzieht sich einem Lügendetektortest. Die Ergebnisse, bescheinigt ihm der Protokollant, sind nicht eindeutig. Francois kann die Verdächtigungen seines Freundes- und Bekanntenkreises nicht entkräften. Schlimmer noch, er weiß selbst nicht mehr, was er in jener Nacht, in stark alkoholisiertem Zustand, getan hat. Er sucht Ablenkung in seiner Arbeit. Francois ist im Begriff zu promovieren. Das Thema seiner Doktorarbeit lautet: „Das Exil osteuropäischer Intellektueller in den Zeiten des Kalten Krieges.“
Die Ereignisse im fernen Europa sind für Francoise auf einmal sehr gegenwärtig. Zum einen findet er Merkmale der Situation der Exilanten, Isolation und Identitätsverlust, in seiner eigenen Situation wieder. Zum anderen wird für ihn ein Verdacht zur Gewissheit. Eine enge Freundin hat sich mit einem Exilanten oder Spion aus Osteuropa angefreundet.
In einer sehr komplexen Geschichte zeigt der Theaterregisseur Lepage, der mit diesem Film nach »LE Confessional« seine zweite Spielfilmarbeit vorlegt, wie sich einzelne gesellschaftliche Phänomene auf psychische Verhaltensmuster des Menschen zurückführen lassen.