Billy Elliot - I Will Dance
Beim diesjährigen Festival in Cannes galt Stephen Daldry's Film noch als Geheimtip. Er erntete enorme Anerkennung in der internationalen Fachpresse. Mit Recht, denn der Film ist das, was man unter großem britischen Kino versteht. Vor dem Hintergrund eines Bergarbeiterstreiks im Norden Englands des Jahres 1984 soll sich der 8-jährige Billy durchs Leben boxen lernen. Mit den Fäusten versteht sich. Der Zufall will, dass in der selben Turnhalle auch der Ballettunterricht des Städtchens stattfindet. Dem sensiblen und zugleich starken Jungen scheint diese Form des Ausdrucks besser zu liegen. Sein Talent wird entdeckt, doch als herauskommt, dass er tanzt und nicht boxt, ist der Grundstein für enorme Konflikte gelegt. Auch Billys Vater erkennt schließlich das Talent seines Sohnes und will ihm ein Tanzstudium finanzieren. Damit gerät er jedoch in die selben Mechanismen, denen er zuvor entfliehen wollte. - Fünfzehn Jahre später tanzt Billy in einer Hauptrolle im Londoner West-End-Theater. - Das Leben Jamie Bells, der die Hauptrolle in seinem Debütfilm großartig verkörpert, verlief in ähnlichen Bahnen wie das des Helden. Er befand sich im selben Konflikt: Er sollte boxen und konnte doch nur durch Tanzen seinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Kurzum: »Billy Elliot - I will dance« ist eine wunderbar bewegende Synthese aus Kraft und Harmonie, die keineswegs melodramatisch ist, sondern voller fröhlicher Momente daherkommt. Stephen Daldrys Film ist wohl der bislang heißeste OSCAR-Anwärter, der noch in diesem Jahr unsere Leinwände erreicht!
Buch: Lee Hall
Regie: Stephen Daldry
Darsteller: Julie Walters, Jamie Bell, Jamie Driven, Gary Lewis, Jean Heywood, Stuart Wells, Nicola Blackwell
Kamera: Brian Tufano
Musik: Stephen Warbeck
Bundesstart: 30.11.2000
Start in Dresden: 30.11.2000
FSK: ab 6 Jahren