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Spur der Steine

Komödie/Drama, DDR 1966, 150 min

Basierend auf dem Bestseller von Erik Neutsch realisierte Frank Beyer 1966 mit Spur der Steine ein Glanzstück in der Geschichte der DEFA-Produktionen der 60er Jahre: Manfred Krug spielte hier Hannes Balla, den Anführer einer schlagkräftigen Zimmermannsbrigade, die sich auf der sozialistischen Großbaustelle Schkona nach Wildwest-Art mit planwirtschaftlichen Schlampereien auseinander setzt. Bei seinem Versuch, Ordnung zu schaffen, gerät der neue Parteisekretär Werner Horrath (Eberhard Esche) mit Balla aneinander. Und: beide lieben die junge Technologin Kati Klee (Krystina Stypulkowska), die sich für den Parteisekretär entscheidet - der aber verheiratet ist…
Der Film, dessen Planung und Herstellung von langwierigen Änderungsdiskussionen vor allem mit dem Kulturministerium begleitet wurde, erlebte seine Voraufführung während der Arbeiterfestspiele zu Pfingsten 1966 in Potsdam: Riesenapplaus und eine Woche lang ausverkaufte Häuser waren die Folge. Von der Berliner Premiere an kam es jedoch zu Tumulten: Von der SED gelenkte Störer spielten „Volkes Stimme“ und warfen dem Film Verunglimpfung des Sozialismus und der Partei vor. Nach wenigen Tagen wurde Spur der Steine aus dem Programm genommen. Der Hintergrund: Nach dem 11. Plenum des ZK der SED von 1965 wehte ein eisiger Wind durch die Kulturlandschaft der DDR und nach dem Motto „Keine Fehlerdiskussion!“ hagelte es Verbote. Spur der Steine landete samt zahlreichen anderen missliebigen Produktionen im sprichwörtlichen Keller, Frank Beyer musste für zwei Jahre das DEFA-Studio verlassen - faktisch ein Berufsverbot. Die „Kellerfilme“ wurden erst 1990, nach dem kläglichen Ende der DDR, rehabilitiert.