Oi! Warning

Drama, Deutschland 1999, 90 min

Janosch ist 17, lebt mit seiner Mutter am Bodensee, den er übrigens wirklich so richtig schön zum Kotzen findet. Als er von der Penne fliegt, flieht er, vom Familienleben gelangweilt und ungeduldig, seine Männlichkeit zu beweisen, zu seinem alten Schulfreund Koma nach Dortmund. Janosch sucht nach Vorbildern und Koma, der sich in der Skinhead-Szene heimisch fühlt, freut sich über einen neuen Bewunderer. Er beginnt Janosch nach seinen Vorstellungen und Werten zu formen, nimmt ihn mit zu seinen Freunden, ihren Alkoholexzessen und der aggressiven Musik. Seine Haare verschwinden, und die Anzugsordnung lässt ihn dazugehören. Doch dann lernt Janosch Zottel kennen, einen Feuerschlucker, der auf dem Bauwagenplatz lebt und stolz ist, ein Aussteiger zu sein. Durch diesen Kontakt gerät sein Weltbild ins Wanken: Er verliebt sich in den erdigen „Wilden“.. Ein Strudel der Eifersucht wird in Gang gesetzt, mit schrecklichen Konsequenzen für alle drei…
Schonungslos offen und knallhart an der Realität angesiedelt präsentieren die Geschwister Benjamin und Dominik Reding ihren ersten Kinofilm, wie er so wahrscheinlich noch nie auf deutschen Leinwänden zu sehen war. Die in schwarz-weiß gehaltenen Bilder verleihen dem Geschehen nicht nur eine hohe Glaubwürdigkeit, sondern genügen gleichzeitig auch den künstlerischen Ansprüchen eines Filmes. Gedreht wurde mit einem Minimal-Budget und unter Einsatz von mehreren Laiendarstellern, die ihre Sache hervorragend gemacht haben. Entstanden ist ein Film, der geradezu nach Diskussion über eine Jugend schreit, die gern über einen Kamm geschoren wird, in der jedoch Skin nicht gleich Skin und Normal nicht gleich Normal ist… Wir freuen uns, diese Diskussion mit den Regisseuren in der Startwoche führen zu können. Den genauen Termin bitte der Wochenpresse entnehmen!