Onegin

Historienfilm/Drama, Großbritannien 1999, 106 min

Der 1799 geborene russische Dichter Alexander Puschkin nutzte viele seiner Werke, um das Zarenreich und die bestehenden Verhältnisse der damaligen Zeit literarisch bloßzustellen. Einer seiner Klassiker, »Eugen Onegin«, kommt jetzt als mehrfach preisgekrönte, britische Verfilmung in unsere Kinos. In ihr bringen die Geschwister Martha Fiennes (Regie), Magnus Fiennes (Musik) und Ralph Fiennes (als Jewgeni Onegin) ihr Können gemeinsam zum Ausdruck.
Der Film besticht mit einer atmosphärisch dichten und detailgetreuen Schilderung des Milieus, indem der junge, schonungslos offene, aber auch zynische Onegin seinen besten Freund im Duell sterben lässt, seine Liebe zu der temperamentvollen und ungezügelten Tatjana (Liv Tyler) leugnet und dennoch von ihr berührt wird. Er begeht fatale Irrtümer und erkennt erst viel zu spät seine Schwächen. Als er endlich Reue beweisen kann, hat er den Lauf der Dinge schon nicht mehr in der Hand. Es ist ein eigenartiges Sittenbild, das die Menschen im 19. Jahrhundert berührte, und bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.