TRAILER

Xoftex

Drama, Deutschland/Frankreich 2024, 99 min

Das deutsche Drama »Xoftex« des Regisseurs Noaz Deshe ist eine Hybridform zwischen Spielfilm und Dokumentation. Basierend auf Therapie-Theaterworkshops in realen Flüchtlingslagern entwarf er seine Geschichte, die zwar fiktiv ist, aber sich aus vielen Erlebnissen von Geflüchteten speist. Der Film erzählt die Geschichte des palästinensisch-syrischen Teenagers Nasser (Abdulrahman Diab) und seines älteren Bruders Yassin (Osama Hafiry), die vor den Toren der Stadt Berlin in einem Container-Flüchtlingslager untergebracht sind. Um sich die Langeweile zu vertreiben, spielen sie mit der Kamera und zeichnen Comedy-Sketche auf. Sie träumen dabei von einer Filmkarriere und davon, nach Schweden auszuwandern. Doch je länger das Warten und der Stillstand anhalten, um so mehr resigniert Nasser. So flüchtet er sich irgendwann, auch als sich Konflikte im Lager zuspitzen, in eine Fantasiewelt. Dabei bedient sich der Regisseur einiger gelungener Überschneidungen zum Dokumentarischen. Nicht nur verarbeitete er die wahren Erlebnisse, sondern er drehte auch vor Ort in einem Containerlager vor Berlin. Zudem setzte er größtenteils Asylsuchende als Darstellende ein, so dass die Geschichte und die Inszenierung von Authentizität durchströmt werden und einen realen Eindruck der Situation der Geflüchteten vermitteln. Doch durch die Inszenierung als Spielfilm gibt es auch Raum für das Fiktive, um die Gedanken, die sich unterschiedlich ausdrücken und manifestieren, zu bebildern. Diese Mischung macht »Xoftex« zu einem gelungenen Film, der dort hinschaut, wo viele schon seit Jahren nicht mehr hinschauen, und es ist wichtig, dass wir unseren Blick nicht abwenden.
Doreen