Makellos
Sie leben in einem heruntergekommenen Mietshaus. Huren, Transvestiten und der Ex-Sicherheitsbeamte Walt Koontz (Robert De Niro), dessen Herz wohl unaufhörlich für die Frauen schlägt. Als es eines Tages zu einer Schießerei zwischen einer Prostituierten und einer Handvoll Gangster kommt, will er helfend eingreifen, erleidet dabei aber leider einen Schlaganfall. Halbseitig gelähmt weigert er sich ab jetzt vehement, seine Wohnung zu verlassen. Alles scheint ihm egal geworden, nichts kann sein Interesse mehr wecken. Zum Glück stört dies Drag Queen Rusty, großartig dargestellt von Philip Seymour Hoffmann, der ihn täglich über einen Lichtschacht sieht, ganz gewaltig. Rusty und seine schrillen Freunde verpassen ihm deshalb eine gehörige Musiktherapie. Regiealtmeister Joel Schumachers (Reine Nervensache) neuer Film ist vor allem eine Hymne an die Toleranz, aber auch ‚Ein komödiantisches Duett für zwei begabte Schauspieler‘, wie die New York Times titelte. Robert De Niro zeigt sich erneut von seiner komischen Seite und springt als Spießer über den Schatten aller Konventionen. Diesen Schauspieler mit nur halber, also in diesem Sinne doppelter Mimik, spielen zu sehen, ist einfach ein Vergnügen.
Buch: Joel Schumacher
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: Robert De Niro, Philip Seymour Hoffmann, Barry Miller, Christopher Bauer, Skipp Sudduth, Wilson Jermaine Heredia, Nashom Benjamin
Kamera: Declan Quinn
Musik: Bruce Roberts
Bundesstart: 06.07.2000
Start in Dresden: 06.07.2000
FSK: ab 12 Jahren