Wochenendrebellen

Es gibt die „normalen“ Leute, die ihren Alltag ordentlich meistern. Dann gibt es die (unter die ich mich zählen würde), die schon Probleme damit haben, ihren Alltag irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Und dann stellt euch vor, ihr seid wie der kleine 10-jährige Jason (Cecilio Andresen), für den es extrem wichtig ist, dass sein Alltag immer in geregelten Abläufen vonstatten geht. Die kleinste Abweichung kann eine mittelgroße bis schwere Katastrophe auslösen. Das ist natürlich für Jason eine große Herausforderung, aber auch für seine Familie. Auch in der Schule eckt Jason immer wieder an, vor allem, da er kein Blatt vor den Mund nimmt und auch den Lehrkräften einfach an den Kopf schmettert, was er denkt (richtig so!). Dass es dadurch aber natürlich noch mehr Probleme gibt, ist klar. Mutter Fatime (Aylin Tezel) ist fast am Ende ihrer Kräfte, da sie das ganze Familienleben allein meistern muss, da Vater Mirco (Florian David Fitz) aufgrund seiner Arbeit eigentlich nie zu Hause ist und diese Probleme immer nur hört, statt sie zu erleben. Ein drohender Schulwechsel auf eine Förderschule zwingt aber auch Mirco, sich endlich einmal mehr mit seinem autistischen Sohn zu beschäftigen und mehr für seine Familie da zu sein. Weil beide Eltern natürlich wollen, dass Jason ein Leben wie jedes andere Kind hat, lässt er sich auf einen Pakt mit Jason ein: Mirco wird ihm helfen, einen Lieblings-Fußball-Verein zu finden, und Jason wird sich in der Schule weniger provozieren lassen. Nur war Mirco dabei nicht klar, dass Jason erst einmal alle 56 Vereine der ersten, zweiten UND dritten Liga in Deutschland abklappern will und spielen sehen muss, ehe er sich entscheiden kann. Denn er hat ganz klare Kriterien, nach denen er seinen Lieblingsverein aussuchen muss. Und so beginnen die „Wochenendrebellen“ quer durch Deutschland zu fahren und jeden Verein genauestens unter die Lupe zu nehmen.
»Wochenendrebellen« basiert auf der wahren Geschichte von Mirco und Jason von Juterczenka, die ihre Erlebnisse 2017 im gemeinsamen Buch „Wir Wochenendrebellen: Wie ein autistischer Junge und sein Vater über den Fußball zum Glück finden“ verarbeitet haben. Drehbuchautor Richard Kropf und Regisseur Marc Rothemund haben das Buch für die Leinwand adaptiert.
Anne