Amsterdam

»Amsterdam«, der neueste Film des gefeierten Autors/Regisseurs David O. Russell, ist eine faszinierende und reichhaltig verwobene Geschichte, die auf brillante Weise historische Fakten mit Fiktion zu einem fesselnden Kinoerlebnis verwebt. Was an der Geschichte ist real, was erfunden? So sehr man den Film genießen möchte, geht einem das doch ständig beim Schauen durch den Kopf. Das originelle Kriminal-Epos setzt drei Freunde ins Zentrum eines der schockierendsten Geheimkomplotte der amerikanischen Geschichte.
Die Besetzung ist hochkarätig: Christian Bale, Margot Robbie, John David Washington in den Hauptrollen, Namen wie Anya Taylor-Joy, Chris Rock, Mike Myers, Taylor Swift, Zoe Saldaña, Rami Malek und Robert De Niro glänzen im Ensemble. Kurzum: Gefühlt spielt halb Hollywood mit - und diese Qualität merkt man zum Glück. Drei Freunde - ein Anwalt (Washington), eine Krankenschwester (Robbie) und ein Arzt (Bale) - werden in den 1930er Jahren Zeugen eines Mordes an einem hochkarätigen General und avancieren durch ihre Anwesenheit zur falschen Zeit am falschen Ort schnell selbst zu Verdächtigen. Ihre einzige Chance besteht nun darin, selbst Licht ins Dunkel zu bringen. Langsam decken sie eine der unglaublichsten Verschwörungen der amerikanischen Geschichte auf.
Ohne vordergründig politisch zu sein, berührt der Film deutliche Parallelen zwischen einem dunklen Kapitel in der US-Geschichte und der gegenwärtigen Spaltung im Lande. Wenn er seinen Anti-Establishment-Standpunkt feiert, dann tut er das stets mit einem solchen Witz, dass der Film definitiv die Chance hat, Kult zu werden.
Viktoria Franke