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Onoda - 10.000 Nächte im Dschungel

Drama, Frankreich/Japan/Deutschland/Belgien/Italien/Kambodscha 2021, 169 min

Japanische Soldaten, die Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch weiterkämpfen: Eine von Mythen umrankte, wahre Geschichte, die Arthur Hararis in seinem atmosphärisch dichten Film in großer Ausführlichkeit erzählt. In Cannes lief das Drama 2021 als Eröffnungsfilm der Nebenreihe Un Certain Regard.
Japan, 1944: Der 22-jährige Hiroo Onoda, der für den Nachrichtendienst ausgebildet wurde, entdeckt für sich eine Philosophie, die der offiziellen Linie zuwiderläuft - kein Selbstmord, am Leben bleiben, egal was passiert, das Leben ist wichtiger als alles andere. Er wird nach Lubang, einer kleinen Insel auf den Philippinen, geschickt, wo die Amerikaner kurz vor der Landung stehen. Seine Aufgabe ist es, einen Guerillakrieg zu führen, bis die japanischen Truppen zurückkehren. Das Kaiserreich wird bald darauf kapitulieren, Onoda erst 10.000 Tage später.
Arthur Hararis zeigt das Leben von Hiroo Onoda (als junger Mann gespielt von Yuya Endo, später von Kanji Tsuda) in fast dokumentarischer Manier und Ausführlichkeit. Onoda hielt sich bis 1974 im Dschungel versteckt, überfiel Dörfer, sorgte mit gelegentlichen Guerilla-Attacken und dem Verbrennen von Feldern für Schrecken und ergab sich erst, als sein alter Kommandant persönlich auf die Insel reiste und ihn zum Aufgeben überredete. Eine faszinierende und unglaubliche Geschichte, die Arthur Hararis zur Grundlage seiner Studie über die Abgründe menschlicher Existenz nimmt. 30 Jahre im immer gleichen Kampf gegen einen abhanden gekommenen Feind nicht verrückt zu werden, erfordert sicherlich starke Nerven oder eine unglaubliche Motivation.
ak