Szenen einer Ehe

Drama, Schweden 1974, 168 min

Der 2007 verstorbene schwedische Drehbuchautor, Theater- und Filmregisseur Ingmar Bergman war und ist bis heute einer der einflussreichsten Filmemacher in der Geschichte des Bewegtbildes. Auch Größen wie Stanley Kubrick, David Lynch oder Martin Scorsese haben sich von der umfangreichen Filmografie, die als metaphysisches „Seelenkino“ (Zitat Georg Seeßlen) umfassend geschätzt wird, inspirieren lassen. Vielfach waren die Filme Bergmanns auch Anstoß, um die Grenzen der auf Celluloid gebannten Erzählungen neu auszuloten.
Auch das bereits mehrfach fürs Theater umgesetzte Panorama einer langjährigen, lethargisch bröckelnden Ehe versteckt sich nicht hinter unschuldigen Konventionen. Zunächst für das schwedische Fernsehen als Autopsie einer zwischenmenschlichen Beziehung angelegt, die unter dem Mantel der Perfektion an panikartigen Zweifeln, Unsicherheit und unerfüllter Selbstverwirklichung zu ersticken droht, führte der umfassende Erfolg dazu, dass Bergmann eine stark verkürzte Version seines Kammerspiels ins Kino brachte, die aber immer noch zu einer fast dreistündigen aufreibenden Belastungsprobe wird.

Die Kunst alles unter den Teppich zu kehren, lässt Ingmar Bergman dabei brillant von seiner einstigen Lebensgefährtin Liv Ullmann spielen, die in Erland Josephson - ebenfalls ein langjähriger Wegbegleiter Bergmanns - einen genauso grandiosen Gegenpart an ihrer Seite wähnt.