Meinen Hass bekommt ihr nicht

Die Anschläge auf den Club Bataclan in Paris im Jahr 2015 erschütterten nicht nur die französische Nation, sondern die ganze Welt. Über die Ereignisse gab es neben informativer Berichterstattung auch direkte Schilderungen von Augenzeugen und Hinterbliebenen. Einer dieser Menschen ist Antoine Leiris, der seine Erfahrungen in seinem Buch »Meinen Hass bekommt ihr nicht« (»Vous n'aurez pas ma haine«) niederschrieb, das 2016 in deutscher Übersetzung von Doris Heinemann erschien. Der deutsche Regisseur Kilian Riedhof hat es nach einem Drehbuch von Marc Blöbaum, Jan Braren und Stéphanie Kalfon für die Leinwand adaptiert.
Als Antoines Frau Hélène (Camélia Jordana) bei den Anschlägen in dem Club stirbt, bleibt er mit seinem nicht mal dreijährigen Sohn zurück. Doch seine Trauer mündet nicht in Wut, sondern er stellt sich gegen den Terror und die Angst, indem er einen Facebook-Post veröffentlicht und damit auch anderen Menschen Mut macht.
Nah an den realen, erschütternden Ereignissen und gut besetzt mit dem französischen Schauspieler Pierre Deladonchamps schafft es »Meinen Hass bekommt ihr nicht« sofort, ein Gefühl für die Situation und das Leben nach so einem Anschlag und Verlust zu vermitteln. Stark, eindringlich und ungeschönt ist dieser Spielfilm geworden und somit keine leichte Kost, aber überaus sehenswert.
Doreen