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Paolo Conte - via con me

Dokumentation/Biographie, Italien 2020, 105 min

Am Flügel sitzt die Grandezza in persona, ein älterer Herr, weißes Haar und eine Stimme wie das Grummeln eines bevorstehenden Vulkanausbruches. Von Freunden wird er der Fürst der italienischen Musik genannt, und singt doch einfach nur vom Blau des Himmels, der Schönheit des Meeres und von einer Träne bei Tisch. Der 1937 geborene Rechtsanwalt, Komponist und Maler Paolo Conte, der seit 60 Jahren komponiert und seit 45 Jahren singt, ist aus dem Leben seiner Zuhörer und Fans nicht mehr wegzudenken. Die Franzosen verehren ihn, so wie sie einst für Marcello Mastroianni schwärmten, den Deutschen klingen die Ohren, wenn sie in Gedanken die Alpenpässe überqueren und die Amerikaner öffneten für ihn die Türen des Blue Note Club in New York. Contes unvergleichliche Mischung aus traditionellen Cantautori, Einflüssen aus Weill, Piazolla und Bechet und seinen swingenden Wurzeln knüpfen einen fürchterlich schönen Klangteppich, auf welchem der Autor seine kleinen, köstlichen Dramen und fellinesquen Geschichten ausbreitet. Wie der Meister des italienischen Kinos, Federico Fellini, vermag es Conte, einen Chanson lang, nur einem flüchtigen Gefühl nachzuspüren und dieses mit traumhaften Metaphern zu bebildern. Ähnliches versucht Regisseur Giorgio Verdelli in seiner Dokumentation, wenn er den Emotionen zwischen Contes Zeilen ausgewähltes Bildmaterial zur Seite stellt, die Pausen zwischen den Noten mit charmanter Plauderei aus den Mündern von Jane Birkin, Roberto Benigni oder Isabella Rossellini und Paolo Conte selbst füllt, und sich immer mehr annähert an jene unbeschreibliche Intelligenz der Eleganz. Mir selbst genügten »Azurro«, »Genova per noi« und das titelgebende »Via con me«, um für den Rest des Lebens zum Italiener zu werden.
alpa kino

Buch: Giorgio Verdelli

Regie: Giorgio Verdelli

Darsteller: Paolo Conte

Kamera: Federico Annicchiarico

Musik: Paolo Conte

Produktion: Indigo Film, Carlotta Calori, Francesca Cima, Silvia Fiorani, Nicola Giuliano

Bundesstart: 16.09.2021

Start in Dresden: 16.09.2021

FSK: o.A.