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The Last Duel

Drama/Kostümfilm, USA 2020, 152 min

Wenn zwei sich streiten, bereut es die Dritte … so ungefähr geht ja das Sprichwort. In diesem Falle sind es Matt Damon als Jean de Carrouges und Adam Driver als Jacques Le Gris. Die Freunde und Kriegsgefährten stehen sich plötzlich gegenüber, als Ehefrau Marguerite de Carrouges (Jodie Comer) beteuert, vom Freund des Mannes vergewaltigt worden zu sein, als die Heimatburg gerade unbemannt war. Doch so einfach mag man ihr nicht glauben und der adlige Übeltäter sieht es traditionell eh ganz anders. Und weil es damals, 1368, noch kein Internet gab, muss der junge König Karl VI. entscheiden, wie man mit der Sache umgeht. Das Mittelalter war damals besonders finster - vor allem für Frauen - und so läuft es auf ein Gottesurteil hinaus! Ehemann und ehemaliger Freund sollen es ausfechten - hoch zu Ross und mit dem Schwerte! Siegt der Gatte, wird die Schuld anerkannt, siegt jedoch der vermeintliche Schänder, gilt er als unschuldig. Und zur Strafe für die freche Lüge landet die Dame auf dem Scheiterhaufen. So also hat es Gott seinerzeit gewollt.
Regisseur Ridley Scott hat das MeToo-Drama als gut ausgestatteten Historienschinken aufbereitet. Mit echten Ritterrüstungen und viel mittelalterlichem Flair aus Pferdemist und grauem Dauerherbst. Adam Driver ist es ja schon seit »Star Wars« gewohnt, den dunklen Ritter zu spielen und Matt Damon dreht ja in letzter Zeit eh gern in Europa (»Stillwater - Gegen jeden Verdacht«, aktuell im Kino) und kann prinzipiell alles spielen. Interessant ist, dass dieses Duell wirklich stattgefunden hat. Es gilt als das letzte offizielle Gottesurteil. Historiker haben zwar hier und da an der Ausstattung herumgenörgelt, aber einen so pompös inszenierten Ritterfilm hat es lange nicht gegeben. Und Ben Affleck spielt ja auch noch mit!
Pinselbube