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Was geschah mit Bus 670?

Drama, Mexiko/Spanien 2020, 99 min

Die US-amerikanische Grenze im Norden Mexikos - hier endet der Traum von einem besseren Leben für viele mit dem Tod. Die Sicherheitslage ist durch Erpresser, Schlepper, gewalttätige Drogenbanden und korrupte Polizisten sehr angespannt. Der Teenager Jesús (Joan Jesús Varela) nimmt zusammen mit einem Freund das Risiko auf sich und fährt mit dem Bus 670 in eine ungewisse Zukunft. Es ist keine Seltenheit, dass Busse dort verschwinden oder nur mit den Taschen der Passagiere zurückkehren. Wenige Monate später wird Jesús’ Freund tot aufgefunden, von ihm selbst fehlt jedes Lebenszeichen. Die Chancen, dass er noch lebt, stehen schlecht. Nichtsdestotrotz will seine Mutter Magdalena (Mercedes Hernández) ihn nicht aufgeben. Mit fester Entschlossenheit ignoriert sie die Warnungen vor einem der gefährlichsten Orte der Welt und macht sich auf, ihren Sohn wieder zu finden. Dort trifft sie auf andere Leidensgenossen, die ebenso verzweifelt auf der Suche nach vermissten Familienangehörigen sind. Nach und nach kommt sie der Wahrheit näher.
»Was geschah mit Bus 670« (Originaltitel: »Sin señas particulares«) ist das ergreifende Regiedebüt der Mexikanerin Fernanda Valadez, mit dem sie bereits auf dem Sundance Film Festival begeisterte. Sie gewann den Publikumspreis und wurde für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Valadez möchte von der Krise und der Spirale der Gewalt in ihrem Heimatland berichten, und das gelingt ihr eindringlich und spannend mit Hilfe ihrer Figuren. Durch sie lässt sie die Betroffenen indirekt zu Wort kommen. Sie erzählt aber auch die Geschichte einer entschlossenen Frau, die sich den Missständen ihres Landes mit Durchhaltevermögen entgegenstellt und die Hoffnung nicht aufgibt, eine erschütterte Existenz noch retten zu können. »Was geschah mit Bus 670?« ist spannendes Drama, was von der ersten Minute an mit Bildgewalt und Emotionen fesselt.
Juliane