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Tod auf dem Nil

Kriminalfilm, USA 2020, 127 min

„Isch frage Sie: ’Aben Sie jemals so sehr geliebt, … dass Sie hätten töten können?’“ Er ist wieder da. Hercule Poirot - der berühmte, nicht nur von der Wucht seines umfangreichen Schnauzbartes stets etwas melancholisierte Detektiv mit seinem unverwechselbaren Akzent. Poirot weiß: Der Mensch an sich ist schlecht. Diesmal ist der Belgier besonders niedergeschlagen, weil er im Urlaub einen Mord aufklären muss. Auf dem Nildampfer, den sich der Herr Detektiv für seine Erholungsreise erwählt hat, wird eine junge, schöne, frisch verheiratete und vor allem sehr sehr reiche Frau ermordet.
Wie so oft bei Agatha Christie sind alle Mitreisenden schwer verdächtig und wie stets findet Poirot nicht nur den Mörder. Er enttarnt die üblen Geheimnisse, miesen Machenschaften, schlechten Gewohnheiten der illustren Gesellschaft. Mit einer Miene, die stets leisen Widerwillen ausdrückt. Poirots Scharfsinn wirkt ebenso zuverlässig wie seine nächtliche Bartbinde. Für die Neuverfilmung des zweiten Christie-Klassikers in seiner Regie hat Kenneth Branagh wieder die Hauptrolle übernommen. Annette Bening, Tom Bateman, Letitia Wright, Rose Leslie und Adam Garcia umranken das hochzeitsreisende Pärchen (enorm gut aussehend: Gal Gadot und Armie Hammer), dessen Flitterwochen so jäh enden. Poirot nimmt sie alle in die Zange, dröselt die Knoten auf und reibt sich genervt die Schläfen. Branagh inszeniert und spielt virtuos und souverän. Mit seinem Händchen für großes Ausstattungskino serviert er den Klassiker in zeitgemäß düster-sinnlicher Fasson mit dem bewährt theatralen Branagh-Touch.
Grit Dora