Wonder Woman 1984

Superheld_innen braucht das Land, ja die ganze Welt! Und zwar solche mit mystischen Superkräften, denen es egal ist, ob man für sie klatscht oder (fast beinahe) 1000 Euro Prämie zahlt. Die nicht nach Sonderurlaub fragen oder sich beschweren, weil die Kita überraschend doch noch 5 Tage länger zu hat! Nein! Diana Prince (Gal Gadot) alias Wonder Woman, ist wieder zurück. Und wie immer in so einem Fall, geht es hier um das Wohl der ganzen Menschheit! Glücklicherweise ist im Jahr 1984 kein Covid-19 zu bekämpfen und HIV war unter Heteros noch kein großes Ding. Also widmen wir uns ganz herkömmlich höheren Kräften und dunklen Gestalten. Wonder Woman, die alterslose Schönheit, hat die letzten 70 Jahre, seit ihrem Abenteuer im Ersten Weltkrieg, in der Welt der normalen Menschen offenbar gut überstanden. Und wo wäre eine so aktive Kennerin der Geschichte besser aufgehoben als im Smithsonian in Washington D.C. Gerüchten zufolge hängt diese Tätigkeit auch mit der Wiederkehr ihres geliebten, aber eigentlich gestorbenen Freundes und Entjungferers Steve Trevor (Chris Pine) zusammen. Damit ist die Romantik-Quote erfüllt und man gönnt sich den ein oder anderen Zeitreise-Ulk. Immerhin mutiert Dianas beste 80s Freundin Barbara Minerva (Kristen Wiig) prompt zur Superschurkin und der zwielichtige Geschäftsmann Maxwell Lord (Pedro Pascal) bedroht ebenfalls die friedliche Welt der Schulterpolster und des Synthie-Pop. Regie führt wieder Patty Jenkins, also können wir uns auf einen seichten, leicht amüsanten und auf keinen Fall brutalen Film freuen. Im ersten Teil ließ sie uns ja die Hälfte des Films mit schönen Impressionen der magischen Heimatinsel von Diana verzaubern, vielleicht kommt jetzt eine versteckte Doku-Stunde von Washingtons schönsten Einkaufsstraßen, Stadtparks oder eine Studie über die Mecklenburgische Seenplatte! Aufgrund der aktuelle Lage in der echten Welt können wir überhaupt dankbar sein, dass der Film ins Kino kommt und nicht nur gestreamt dargeboten wird. Unterstützen Sie also bitte die Lichtspielhäuser vor Ort, schauen den Film, tragen Maske, Kondom und Gummistiefel und kaufen bitte nicht nur die mittlere Cola (1 Liter) sondern ruhig den Hektoliter-Superdeal mit dem 52 kg Beutel Popcorn dazu!
Pinselbube