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Narziss und Goldmund

Drama/Literaturverfilmung, Deutschland/Österreich 2020, 110 min

Hermann Hesses „Narziss und Goldmund“, der, so sagt man, die zwei Innenleben des Autors ablichtet, ist sein meistverkaufter und in über 30 Sprachen übersetzter Roman. Durch die Hand des Regisseurs Stefan Ruzowitzky erhält er nun seine filmische Umsetzung. In den 118 Minuten erzählt der Film die Geschichte der beiden Klosterschüler Narziss und Goldmund, die in jungen Jahren eine enge Freundschaft aufbauen. Doch ihre Wege trennen sich, der fromme und für das karge Klosterleben geschaffene Narziss (Sabin Tambrea) überzeugt Goldmund (Jannis Niewöhner) einen anderen Weg zu gehen. Daraufhin lebt dieser ein Leben auf Wanderschaft, wo ihm viel Glück, aber auch Elend und Krankheit begegnen. Er findet auch seine große Liebe in Lene (Henriette Confurius). Doch ein Schicksalsschlag führt ihn zurück zu Narziss.
Hermann Hesses Roman, der hier vom Regisseur selbst zum Drehbuch umgeschrieben wurde, ist ein großes Epos, das viele Themen und vor allem unterschiedliche Lebenswege thematisiert. Durch eine Rückblendenstruktur gibt der Film den beiden Charakteren Raum zu atmen und sich zu entfalten. Sie werden wunderbar verkörpert von den beiden Darstellern Sabin Tambrea und Jannis Niewöhner, der sich mit Filmen wie »Gott ohne Jugend« in viele Mädchenherzen gespielt hat. Optisch entführt uns Ruzowitzky zurück ins Mittelalter und zeigt wunderbar, dass sich in Deutschland mit seinen Burgen, Fachwerkhäusern und alten Stadtkernen wunderbar historische Stoffe verfilmen lassen. Im Gesamten ist »Narziss und Goldmund« eine kraftvolle Literaturverfilmung, die zeigt, dass es immer noch genügend Stoffe zur filmischen Umsetzung gibt. Für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben, ist es nun die Gelegenheit, den Klassiker auf großer Leinwand kennen zu lernen.
Doreen