Der Distelfink

Theo Decker ist 13 Jahre alt, als seine Mutter beim gemeinsamen Besuch des New Yorker Metropolitan Museums durch einen terroristischen Bombenanschlag stirbt. Theo überlebt verletzt und stiehlt auf Anraten eines sterbenden älteren Museumsbesuchers das kostbare Gemälde „Der Distelfink“ des niederländischen Malers und Rembrandt-Schülers Carel Fabritius. Das Meisterwerk wird Theos kostbarster Schatz und bestimmt den weiteren Verlauf seines Lebens. Vorerst kommt er bei der wohlhabenden Familie eines Schulfreundes unter und baut eine Freundschaft zum Partner des verstorbenen Alten auf, dem Antiquitätenhändler Hobie. Als sein alkoholkranker Vater überraschend auftaucht, führt das Theo erst nach Las Vegas und schließlich in die Drogensucht. Bald flüchtet er zurück nach New York und wird Hobies Partner. In Amsterdam spitzt sich Theos Geschichte und die des Bildes schließlich in einem Grand Finale zu.
Kaum einer dachte, der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Roman der US-Schriftstellerin Donna Tartt sei verfilmbar. Doch brillant besetzt - u.a. mit Nicole Kidman, Sarah Paulson, Luke Wilson und Jeffrey Wright - schafft es der Film, das epische und verschiedene Zeiten überspannende Buch eindrucksvoll auf die große Leinwand zu bannen. Dass dies gelingt, ist vor allem dem legendären Kameramann Roger Deakins zu verdanken, der es nach 14 Oscar-Nominierungen und einer Auszeichnung (für »Blade Runner 2049«) versteht, komplexe Geschichten in Bildern einzufangen. Auch dank ihm ist »Der Distelfink« eine berührende und spannende Geschichte über das Erwachsenwerden nach einem schweren Schicksalsschlag.

Viktoria Franke