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Rebellinnen - Leg dich nicht mit ihnen an

Komödie, Frankreich 2019, 88 min

Genrefilme mit einem starken Frauenensemble sieht man wirklich selten. Da haben schon mehr Rentner in Filmen Banken überfallen. Im Frühjahr überraschte dann der deutsche Film »Sweethearts« mit seiner starken weiblichen Besetzung. Jetzt tritt in der schwarzen Komödie »Rebellinnen - Leg dich nicht mit ihnen an« ein Trio ungleicher Frauen an, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen: Um sich ihrem gewalttätigen Ehemann zu entziehen, zieht Sandra (Cécile de France) wieder in ihren Heimatort Boulogne-sur-Mer zurück, wo sie nur die Möglichkeit hat, in der Fischkonservenfabrik zu arbeiten. Dort wird sie schnell von dem dauergeilen Boss (Pascal Cochez) belästigt. Als sie sich wehrt und er dann noch versehentlich umkommt, beschließen sie und ihre beiden Mitstreiterinnen Nadine (Yolande Moreau, bekannt aus »Micmacs - Uns gehört Paris!«) und Marylin (Audrey Lamy) ihn zu entsorgen, da zufälligerweise auch eine Tasche mit Geld aufgetaucht ist, die das Leben aller drei schöner machen würde.
Der nur knapp 90-minütige Film ist das Regiedebüt des Drehbuchautors Alan Mauduit (»Ares - Der letzte seiner Art«) und verbindet mühelos diverse Genres miteinander. Der Film ist nicht nur ein Actionstreifen mit einem hohen Body Count und eine schwarze Komödie voller bissigen Humors, sondern unerwarteterweise auch ein Sozialdrama. Da er sich im Arbeitermilieu auf dem Land abspielt, prangert der Film ganz leise, aber merklich die gesellschaftlichen Zustände an und zeigt Abgründe und Diskrepanzen im sozialen Gefüge auf. Das rundet den Film ab und lässt ihn trotz des explizit französischen Settings auch leicht in andere Länder übertragen. So spielerisch wurde selten eine schwarze Komödie mit einem Actionfilm und einer Milieustudie vereint, zudem noch mit drei wunderbaren Darstellerinnen besetzt. Das ist Kino, wo viel drin steckt, das dabei aber federleicht ist und viel Unterhaltung bietet.
Doreen