Schattenwelt

Thriller, Deutschland 2008, 92 min

Man sagt, „die Zeit heilt alle Wunden“ - doch es gibt unbeantwortete Fragen, die einen Menschen lebenslang quälen können: Valerie hat ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle - gerade wurde ihr deshalb das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. Als sie erfährt, dass ihre Anwältin für einen anderen Klienten eine Unterkunft sucht, sieht sie die Chance, endlich ein Trauma aus Kindheitstagen zu bewältigen. Dieser andere Mandant ist Volker Widmer, einst führendes Mitglied der „zweiten RAF-Generation“, der für die Beteiligung an der missglückten Entführung des Bankpräsidenten von Seichfeld - bei der zwei Menschen ums Leben kamen - verurteilt wurde. Nach 22 Jahren Haft wird er nun aus dem Gefängnis entlassen. Wieder auf freiem Fuß, will sich der Einzelgänger am Liebsten in die Anonymität seiner Hochhauswohnung zurückziehen - doch Valerie stellt ihm nach und mit der Zeit auch unbequeme Fragen. Sie will wissen, wer damals geschossen hat und sinnt nach Vergeltung für die Tat, bei der ihr Vater vor ihren Augen erschossen wurde. Da Widmer - wie seit 22 Jahren - schweigt, startet Valerie einen Alleingang…
Ein nach wie vor virulentes Kapitel deutscher Geschichte: Dabei konzentrieren sich Regisseurin Connie Walther (»Wie Feuer und Flamme«) und Autor Uli Herrmann in ihrem diskussionsanregenden Film auf die Perspektive der Opfer, die es auf beiden Seiten gab: in den Familien der Ermordeten wie in den Familien der Täter. So ist »Schattenwelt« kein gewöhnlicher „RAF-Film“, sondern eine Reflexion dessen, was Gewalt - über Generationen hinweg - anzurichten vermag.

Buch: Ulrich Herrmann, Connie Walther, Peter-Jürgen Boock

Regie: Connie Walther

Darsteller: Franziska Petri, Ulrich Noethen, Tatja Seibt, Uwe Kockisch, Eva Mattes, Christoph Bach, Mehdi Nebbou, Rino Zepf

Kamera: Birgit Gudjonsdóttir

Musik: Rainer Oleak

Bundesstart: 25.06.2009

Start in Dresden: 25.06.2009

FSK: ab 12 Jahren