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Mein Name ist Somebody - Zwei Fäuste kehren zurück

Roadmovie, Italien 2017, 96 min

Ja Mensch, was soll ich sagen, es ist ja geradezu meine Pflicht, über einen Mann und dessen Film zu schreiben, der mich, wie schon zuvor die Olsenbande, derart prägte und wie ich eine Mutter aus Dresden hat. Ich meine, wer kennt sie nicht, Hildegard Thieme, die 1943 mit ihrem italienischen Mann Girolamo Girotti, aus beruflichen Gründen nach Lumbsch, auf hochdeutsch Lommatzsch, zog und ihr gemeinsamer Sohn Mario bis 1945 dort seine vortreffliche Kindheit verbrachte. Ich kenne Mario Girotti, der sich später Terence Hill nannte, seit ca. 1978 und wusste aber zu dem Zeitpunkt null darüber, dass dieser feine Mann die entscheidendsten Momente seine Lebens in Lommatzsch verbracht hatte! Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich in einer Dresdner Telefonzelle am Fucikplatz stand und meinen Vater auf Arbeit anrief, um zu fragen, ob ich ins Rundkino gehen dürfe um mir »Mein Name ist Nobody« ansehen zu dürfen. Der Kinobesuch wurde unter der Bedingung genehmigt, dass ich ihm sagen sollte, was Nobody auf deutsch heißt. Das bekam ich gerade noch so hin und meinem Kinobesuch stand nichts mehr im Wege. Für die jüngere Leserschaft, eine Telefonzelle war so etwas wie begehbares Handy, welches an ausgewählten Plätzen oder Straßen der Stadt stand, um jemanden anrufen zu können, wenn man selber über keinen Festnetzanschluss verfügte und in Dresden hatte so ziemlich niemand einen solchen. Wir hatten ja nüscht! Bemerkenswerterweise hat meine persönliche Terence Hill-Präsenz mich gar nicht bemerken lassen, dass er letztmalig vor elf Jahren in einem Kinofilm zu sehen war. Nun ist er mit seinem Herzensprojekt »Mein Name ist Somebody« zurück, für den er auch als Drehbuchautor und Regisseur verantwortlich zeichnete.
Das Road-Movie erzählt die Story des Aussteigers Thomas (Terence Hill), der sich mit seinem Motorrad von Italien aus auf die Reise in die südspanische Wüste in der Nähe von Almerìa aufmacht, um in der dortigen Einsamkeit noch einmal das religiöse Buch „Lettere dal deserto“ lesen zu wollen und zu sich selbst zu finden. Von dem Vorhaben der geplanten Einsamkeit muss sich Thomas aber schon bald wieder verabschieden, denn in Freienhufen trifft er auf die junge Lucia (Veronica Bitto), die gerade von zwei Kriminellen behelligt wird. Thomas hilft in altbewährter Weise und lässt wieder gezielt die Bohnenpfanne kreisen. Nun aber hat er Lucia an der Backe, die überhaupt nicht daran denkt, ihn alleine in der Einöde zurückzulassen. Doch auf ihrem nun aufgedrängelten gemeinsamen Weg in die Wüste gerät das ungleiche Duo durch die temperamentvolle Lucia immer wieder in Schwierigkeiten und Bedrängnis. Thomas hat nunmehr die Einsamkeit für sich ad Acta gelegt und genießt vielmehr die neue Inspiration für sein Leben. In der Wüste angekommen, lesen sie schließlich gemeinsam das oben erwähnte Buch, welches auch in Deutschland unter dem Titel „Wo der Dornbusch brennt - Geistliche Briefe aus der Wüste“ erschienen ist.
Am 20. August hat der Film zu den Filmnächten am Elbufer Premiere, bei der selbstverständlich auch Terence extra aus Lommatzsch anreisen wird, nachdem er mit Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP) ein paar Trockenschwimmzüge im durchgerockten Terence-Hill-Gedächtinsbad (without Wasser) gemacht hat.
Ray van Zeschau (Bohnenesser)
Ray van Zeschau

Buch: Terence Hill

Regie: Terence Hill

Darsteller: Terence Hill, Matt Patresi, Andy Luotto, Guia Jelo, Francesca Beggio, Eva Basteiro-Bertoli, Veronica Bitto

Kamera: Roberta Allegrini

Musik: Pino Donaggio

Produktion: Paloma 4, Paloma Productions, Vivi Film, Jess Hill

Bundesstart: 23.08.2018

Start in Dresden: 23.08.2018

FSK: ab 6 Jahren