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The Killing of a Sacred Deer

Drama/Mystery, Irland/Großbritannien 2017, 121 min

Ein Wunderkind des internationalen Festivalkinos ist Yorgos Lanthimos. 2009 sorgte er mit »Dogtooth«, einer, sagen wir mal komplexen Familienstudie für Aufsehen. Mit »Alpis« (2011, Drehbuchpreis in Venedig) und »The Lobster« (2015) festigte er seinen Ruf. In diesem Jahr war er mit seinem neusten Werk erneut in Cannes zu Gast. Neben Buhrufen gab es aber auch wohlwollende Worte. Immerhin wurde Yorgos Lanthimos mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet. Auch ist die Besetzung vielversprechend. Neben dem irischen Shooting-Star Barry Keoghan (»Dunkirk«) spielen Nicole Kidman und Colin Farrell die Hauptrollen. Die absurde Rachegeschichte mit einer eingezogenen irrealen Ebene ist an die griechische Mythologie angelehnt.
Steven (Colin Farrell) ist ein erfolgreicher Herzchirurg und verheiratet mit der Augenärztin Anna (Nicole Kidman). Mit ihren beiden Kindern Bob und Kim leben sie in einem schönen Haus in einem idyllischen Vorort - eine perfekte Familie. Aus Schuldgefühl unterhält Steven eine Freundschaft mit Martin, dem 16-jährigen Sohn eines verstorbenen Patienten. Unter dieser makellosen Oberfläche beginnt es zu brodeln, als Martin versucht, ihn mit seiner Mutter zu verkuppeln. Als sein Plan scheitert, erpresst er Steven mit einem Fluch. Sollte er nicht wahlweise eines seiner beiden Kinder oder seine Ehefrau töten, würden alle eines Todes sterben, der sich schleichend ankündigt. Dass dies kein Spaß ist, wird Steven schnell klar, als seine Kinder sich plötzlich nicht mehr bewegen können - die Beine sind gelähmt, aus medizinischer Sicht natürlich unerklärlich.
Der Titel des Films nimmt Bezug auf den Beginn der Mythenbildung um Iphigenia. Ihr Vater Agamemnon wurde von Artemis bestraft, weil er in ihrem heiligen Hain einen Hirsch getötet hatte. Deshalb verhinderte sie zu Beginn des Trojanischen Krieges die Weiterfahrt der Griechenflotte unter Agamemnon und hob die Windstille erst auf, als dieser seine eigene Tochter der Göttin opferte.
ak