Dalida

Porträts über große Persönlichkeiten bergen viele Gefahren: Sie können beispielsweise zu pathetisch ausfallen, oder allzu sehr glorifizieren. Diese Gefahren können aber außer Acht gelassen werden, wenn man sich als Protagonistin einfach eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten aussucht. In diesem Fall geht es um die wahrlich beeindruckende Dalida (brillant gespielt von Sveva Alviti), die in ihrem Leben mehr als 150 Millionen Platten verkaufte und als erste Frau eine diamantene Schallplatte erhielt. Superlative braucht man bei solch einer Karriere nicht erfinden, sie ergeben sich von selbst.
Der Mensch, der hinter den Erfolgen und der Person in der Öffentlichkeit steckt, ist komplex, einzigartig, unkonventionell. Die filmische Biografie von Regisseurin (und Drehbuchautorin) Lisa Azuelos zeichnet ihren Weg, beginnend bei ihrer Geburt in Kairo über ihre Jugend bis hin zu ihren schillernden ersten Jahren als gefeierter Star.
Doch der Selbstmord ihres Freundes Luigi Tenco (Alessandro Borghi) wirft sie vollkommen aus der Bahn. Nach einer langen Reise auf der Suche nach Sinn und Inspiration erkämpft sie sich ihr Publikum in einem fulminanten Comeback zurück. Was für ein Triumph?!
Die Regisseurin zieht uns mit beeindruckenden, großen Bildern in die Welt des Showbusiness der 50er und 60er Jahre, nimmt uns mit hinter die Kulissen und beweist einmal mehr, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. In Zusammenarbeit mit Dalidas Bruder, auf dessen einzig offizielle Biografie »Dalida. Mon Frère, tu écriras mes mémoires« der Film basiert, entstand ein eindringliches Werk: Ein berührendes Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin und Frau.
juko