TRAILER

Planet der Affen: Survival

Science-Fiction, USA 2017, 140 min

Mensch, wenn der olle Charlton Heston wüsste, dass neun Jahre nach seinem bleifreien Ableben auf dem hiesigen Planeten der Affen und 49 Jahre nach Franklin J. Schaffners »Planet der Affen« sich das Affenplanetarium seit Tim Burtons Remake immer noch putzig munter dreht, wie einst Dieter Splitts rummeliger „Südseetraum“ auf´m Hubtus oder dem noch bekannteren straßburgischen Fu?íkplatz. Vor allem dürfte Heston aber der überbordende Gebrauch von verschreibungspflichtigen Schusswaffen gefallen, die hier von beiden Primatengruppen aufs Vortrefflichste eingesetzt werden. Fast könnte man annehmen, dass es die Absicht des Regisseurs Matt Reeves gewesen sei, einen Antikriegsfilm im Primatenmäntelchen zu präsentieren, wenn man sich mal den ganzen Kitschpathos wegdenken würde. Gerade habe ich den Überblick verloren, aber ich glaube, dass es sich bei PDA-„Survival“ wieder einmal um ein so genanntes Prequel (Vorherfilm) handelt, bzw. mit Burtons Affenreboot goar nix mehr zu tun hat, was aber auch eigentlich Banane ist. Dabei hatte doch alles so harmlos angefangen, als James Franco 2011 in »Planet der Affen: Prevolution« das herzige Schimpansenbaby Caesar aus dem Labor mit zu sich nach Hause genommen hatte. Aber das liegt lange zurück. Inzwischen mutierte das Retrovirus ALZ-113, welches eigentlich zur Heilung von Alzheimer bestimmt war, und raffte die Menschheit in einer Pandemie bis auf ein Minimum dahin. Affen hingegen konnte ALZ-113 nichts anhaben und potenzierte ihre Intelligenz gar um ein Vielfaches. Da das Virus mittlerweile als Affengrippe bezeichnet wird, (mal sehn wann »Planet der Schweine« gedreht wird) glauben einige verbliebene Menschen tatsächlich, dass der Erreger von den Affen stammt und begannen einen gnadenlosen Krieg, den die behaarten Primaten zunächst für sich entscheiden konnten. Caesar zog sich mit Seinesgleichen und seiner Familie in die Wälder von San Francisco zurück. Doch der Elitesoldat Colonel (Woody Harrelson »Natural Born Killers«, »Zombieland«), der hier schwer eine auf Walter E. Kurtz macht, wünscht die ultimative Entscheidung zwischen Mensch und Affen. Nachdem das Versteck von Caesars Stamm verraten wurde und es unter der Leitung des Colones zu schweren Massakern gekommen ist, sinnt Caesar auf bittere Rache. Doch er muss einen besonnen Kopf bewahren und sich nicht von seinen dunklen Instinkten hinreißen lassen, denn es geht um das Schicksal beider Spezies und die Zukunft des, natürlich gesamten Planeten! Habt ihr gehört? Des GESAMTEN PLANETEN!!! Ungeachtet dessen sollte man Andy Serkis (formely Gollum) endlich mal nen Oscar für seine ständigen halbdigitalen Darstellungen in die Hand drücken, der hier zum wiederholten Male Motion Capture-mäßig den Chefaffen Caesar gibt. Ape-o-calypse now!
Ray van Zeschau (Affmatiker)