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Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

Komödie, Deutschland 2017, 101 min

“Was wäre wenn…?” ist eine Frage, die alle Menschen immer wieder umtreibt. Vor allem in Liebesdingen neigt man dazu, die anderen Partner als reizvoller als den eigenen wahrzunehmen. Genau damit beschäftigt sich der Spielfilm »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« des Regisseurs Pepe Danquart. Bisher fiel der deutsche Regisseur vor allem mit Adrenalin geschwängerten Sport-Dokumentationen wie »Am Limit« (2007) im Kino auf. Doch mit seinem neuesten Film schuf er eine fast klassische Rom-Com, die sich durch einen geschickten Kniff von der Masse abhebt. Nach dem gleichnamigen Roman von Kerstin Gier (die deutsche Autorin ist vor allem durch ihre Edelstein-Trilogie bekannt) erzählt der Film die Geschichte von Kati (Jessica Schwarz). Diese lernt durch ihre Tollpatschigkeit den Arzt Felix (Felix Klare) kennen, den Mann ihrer Träume. Fünf Jahre später sind sie ein verheiratetes Paar, in dessen Ehe sich immer mehr der Alltag eingeschlichen hat. Zu diesem Zeitpunkt verliebt sich Kati Hals über Kopf in den Künstler Mathias (Christoph Letkowski) und steht nun vor einem großen Dilemma. Doch kurz bevor sie sich entscheiden muss, passiert ein Zeitsprung: Kati wacht in der Vergangenheit auf - genau einen Tag bevor sie Felix kennen gelernt hat. Sie hat nun die Möglichkeit alle Entscheidungen noch mal neu zu treffen. Wird sie sich erneut für Felix entscheiden - oder doch lieber für Mathias?
Der Film besitzt alle wichtigen Elemente einer romantischen Komödie und erinnert in seinen besten Szenen an Screwball-Komödien vergangener Zeiten. Das liegt vor allem an den feurigen und temporeichen Dialogen. Diese werden von einem exzellenten Ensemble mit viel Spielfreude vorgetragen, so dass es unheimlich Spaß macht, das Treiben zu beobachten. Dabei nimmt der Film, der nicht auf Stereotypen verzichtet, diese aber gleichzeitig aufs Korn und schafft es immer wieder, das Publikum zum Schmunzeln zu bringen. Zudem fiebert der Zuschauer bis zum Ende hin mit, da die Figuren alle sympathisch sind und keiner der Kandidaten sich selbst verschuldet ins Abseits katapultiert. So ist dem Regisseur Danquart, der noch neu im Rom-Com-Fach ist, eine charmante und amüsante Komödie gelungen, die angenehm anders ist.
Doreen