Wege in die Nacht

Drama, Deutschland 1999, 98 min

Walters (Hilmar Thate) Lebenswerk, eine Fabrik, ist nach dem Ende der DDR nur noch eine Ruine. Mit den ähnlich desillusionierten Jugendlichen Gina (Henriette Heinzen) und Rene (Dirk Borchardt) geht er im nächtlichen Berlin auf Streife und sorgt ersatzweise für Ordnung. Ihre Wut im Bauch treibt ihn zur Gewalt. Regisseur Andreas Kleinert erzählt von der furiosen Lust am Leben, dem Versuch wenigstens Ordnung als sinnstiftendes Gerüst aufrechtzuerhalten. Die Sehnsucht nach klaren Verhältnissen verbindet das Trio und bildet einen krassen Gegensatz zur allgemeinen Gleichgültigkeit ihrer Umwelt. Im Rhythmus des urbanen, eindringlichen Trommelns treibt es sie gegen den Strom, bis Walter einen Schläger zwingt, aus einer fahrenden S-Bahn zu springen. Damit geht er zu weit…
Mit „Wege in die Nacht“ erzählt Regisseur auf kraftvolle und poetische Weise von Lebensentwürfen zwischen Ohnmacht, unendlicher Kraft und Wut im Bauch. In Schwarz/Weiß gedreht, beschäftigt er sich mit den Entstehungsmöglichkeiten von Gewalt in unserer Gesellschaft und überzeugte das Publikum breits als Eröffnungsfilm der Internationalen Filmfestspiele Cannes 1999 lief.

Regie: Andreas Kleinert

Darsteller: Hilmar Thate, Cornelia Schamus, Henriette Heinze, Dirk Borchardt

Bundesstart: 25.11.1999

Start in Dresden: 25.11.1999