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Leanders letzte Reise

Komödie, Deutschland 2017, 107 min

Eduard Leander, ein sehr alter Mann, sagt den Leichenschmaus für seine gerade verstorbene Frau brüsk ab und setzt sich in den Zug nach Kiew. Er war als Wehrmachtsoffizier im Osten und will jetzt seine Jugendliebe wieder finden. Ein irre scheinender Plan, den seine Tochter zu verhindern sucht. Sie schickt die Enkelin zum Zug, um ihn aufzuhalten. Adele findet ihren Opa, der Zug fährt ab, sie sitzt drin. Die Generationen sind plötzlich aufeinander angewiesen und müssen sich notgedrungen aufeinander einlassen. Sie machen Bekanntschaft mit den Mitreisenden, die unstete Enkelin verliebt sich. Die Fahrt in die Ukraine lässt alte Konflikte wieder aufbrechen, Geheimnisse werden preisgegeben und der spröde Opa erweist sich als überraschend einfühlsam.
Dramatisch und gefühlvoll erzählt Regisseur Nick Baker Monteys die Geschichte von drei Generationen und schlägt einen Bogen vom zweiten Weltkrieg zur krisenbehafteten ukrainischen Gegenwart. Jürgen Prochnow kann seine Vitalität unter der Maske des 92-Jährigen nur mühsam verbergen, seiner Präsenz ist Petra Schmidt-Schaller knapp gewachsen. Vor den weiten Landschaften der Ukraine zeigen beide überzeugend die Enge deutscher Gefühlswelten und den Ausbruch daraus.
Grit Dora