She's the Man - Voll mein Typ

Komödie, USA 2006, 105 min

Es gilt ja mittlerweile als ausgemacht, dass echte amerikanische Teenies (plus x) geradezu frappierend den diversen, fiktiven Charakteren US-amerikanischer Kinostreifen gleichen. Sie reden so, sie schlenkern mit den Armen so und sie gehen sich genauso auf den Wecker, wie im Kino. Schuld daran ist nicht etwa ein qualitativ hochwertiges Casting oder gar richtig gute, sprich lebensnahe Drehbuchautoren. Eher ist es umgekehrt. Mangels eines eigenen Lebens wird gecovert, was einem 24 Stunden am Tag vorgeträllert wird. Also aufgepasst, hier kommt Lektion sieben - Du sollst nicht stehlen! Und acht - Du sollst nicht lügen! Es sei denn, du bist ein komplett verzweifeltes junges Mädchen. Auf der Suche nach dir selbst. Deine Mutter nervt. Mit dem ach so grässlichen Society-Quatsch wie rosa Ballkleid oder einem sozial angepassteren Freundeskreis. Pah, Freundeskreis. Gerade hat Viola mit Justin Schluss gemacht. Der hat sich aber auch als Niete erwiesen. Mit seinem Mrs. Doubtfire-Horizont kann er sich nicht vorstellen, dass Mädchen auch „richtig gute Jungs sein könnten“. Hat Viola im Stich gelassen, als sie um den Erhalt ihrer Mädchenfußballmannschaft kämpfen wollte. Fußball ist ihr Leben. Jungs auch. Als sie nun ihrer zwei Leidenschaften beraubt ist, braucht sie etwas Beschäftigung. Sie beschließt, dem weisen Rat ihres Bruders zu folgen. „Wenn du deine Träume wahrmachen willst, musst du manchmal die Regeln brechen.“ Also zieht sie sich die Klamotten ihres Bruders an und betritt mit gestutzter Frisur und geschnürtem Busen dessen Highschool, um bei der dortigen Mannschaft zu spielen. Sie ist jetzt Sebastian. Doch der Weg zum Erfolg ist steil. Ständig muss sie sich aus verfänglichen Situationen herausmanövrieren. Und zu allem Überfluss verliebt sie sich in Duke, so ein Typ Quarterback oder besser Highschool-Ballack. Der ist allerdings in Olivia verschossen, doch die mag mehr süße Softies, eben wie diesen Sebastian. Es gibt da noch Monique, die Violas Tarnung durch heftiges Werben beinahe auffliegen lässt, oder Malcolm, der sich Sebastian mal so richtig zur Brust nehmen will. Weil er selbst auch mit guten Chancen bei Olivia rechnet. Wie vor fünfhundert Jahren: ein dutzend Personen im Stück und alle wollen nur das eine. Es gibt wilde Verkleidungsorgien, ferner heiße Kusswettbewerbe (Der Film ist frei ab amerikanische dreizehn Jahre, ohne Begleitung von Eltern) oder Prügeleien zwischen Violas Ex-Freund Justin, Violas Schwarm Duke und Violas echtem Bruder Sebastian. Wer jetzt den Überblick verliert, kann die Geschichte noch mal nachschlagen. Sie steht bei Shakespeare geschrieben unter „Die zwölfte Nacht oder was ihr wollt“. Kein Scheiß…
alpa kino