Grenzland eine Reise

Dokumentation, Deutschland 1992, 90 min

Vor genau 25 Jahren beschlossen Deutschland und Polen im „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“, aus dem jahrzehntelangen Nebeneinander ein freundschaftliches Miteinander zu machen. Doch wie sah dieses Miteinander in der Realität aus? Wie nahe standen sich Polen und Deutsche kurz nach dem politischen Umbruch in Mitteleuropa? War die Oder-Neiße-Linie immer noch eine Trennlinie, oder inzwischen zu einer verbindenden Nahtstelle geworden?
Andreas Voigt hat zu jener Zeit des Auf-, Um- und Abbruchs den Grenzstreifen bereist. Er besuchte Straßenmärkte, Grenzübergänge, Wohnzimmer, Nachtklubs, Fabriken und Kneipen und traf dabei Nazis, Vertriebene, Bauern, Alkoholiker, Imbissbudenbetreiber, Schiffskapitäne …, kurz: einen Querschnitt der Gesellschaft. Sein dokumentarischer Essay über die Befindlichkeiten beiderseits der Flüsse schaut den polnischen und deutschen Bewohnern des Grenzlandes tief in die Augen, hört ihnen aufmerksam zu und lässt sie ihre Geschichten erzählen - von offenen Wunden, sozialem Auf- und Abstieg, Zukunftsangst, Neuanfängen und dem Leben in einer Gegend, die auch heute noch oft eher als provinzielle Randlage statt als Begegnungsort der Kulturen wahrgenommen wird. Dabei liegt das ehemalige „Ende der Welt“ doch jetzt mitten in Europa.

Regie: Andreas Voigt

Bundesstart:

Start in Dresden: