TRAILER

Florence Foster Jenkins

Komödie/Biographie, Großbritannien/Frankreich 2016, 110 min

Hach, wie groß war meine Freude, als erstmals die News über diesen Film durch den Äther rauschten. Meryl Streep in der Rolle der berühmten Florence Foster Jenkins? Ja, bitte! Unbedingt! War der Stoff im letzten Jahr bereits durch den französischen Film »Madame Marguerite« im Kino neu aufgelebt, so darf man hier das Erwartungsniveau zu Recht noch ein wenig höher legen. Streep könnte einen Sack Kartoffeln spielen, und sie wäre gut, und dass sie singen und unterhalten kann, weiß man spätestens seit »Mamma Mia!.« Glaubt man ihr, war auch nicht das Singen das Problematische an dem Film - sondern das schief Singen. Denn genau das hat Florence Foster Jenkins einst berühmt gemacht: die wohl schiefste, inbrünstigste Stimme, die die Bühnen von New York je erlebt haben (abgesehen von meiner, sollte man mich jemals auf eine New Yorker Bühne lassen). Die exzentrische New Yorker Erbin konnte es sich finanziell leisten, ihren Traum einer bejubelten Opernkarriere zu verfolgen. Doch um es nett zu sagen: Sie konnte einfach nicht singen. Zuschauer, die Madame Florence in den 40ern sahen, pfiffen lauthals und lachten sie offen aus - und doch waren ihre Auftritte legendär. Besonders jener in der Carnegie Hall 1944, wo Florence ihr einziges öffentliches Konzert für die New Yorker High Society gab. Die Vorbereitungen auf dieses Konzert und die Anstrengungen ihres Ehemanns und Managers, St. Clair Bayfield (Hugh Grant), sie vor der bitteren Wahrheit und der damit verbundenen Scham zu schützen, sind Thema dieses mitreißenden Films von Stephen Frears. Anschauen und schief mitsingen!
Viktoria Franke