Auf Einmal

Drama, Deutschland/Niederlande/Frankreich 2016, 113 min

Drama, Thriller oder Sozialdrama? Wahrscheinlich von allem etwas, ohne dass die Qualität des Filmes darunter leidet. Denn Asli Özge schafft einen irritierenden Film, der im Panorama Special der Berlinale 2016 seine vielbeachtete Premiere hatte. Dort bekam er eine Special Mention des Europa Cinemas Labels, die Kritiker waren begeistert. Der Deutschlandfunk meinte gar „Der beste deutsche Film der BERLINALE“.
„Denn an sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu“ - Die Berliner Autorin und Regisseurin Asli Özge stellt ihrem ersten deutschsprachigen Kinofilm ein »Hamlet«-Zitat voran.
Nach der Party in Karstens Wohnung sind alle gegangen, außer Anna. Fasziniert nähert sich Karsten dieser geheimnisvollen Frau. Wie sollte er auch ahnen, dass durch einen Moment der Schwäche sein wohl geordnetes Leben außer Kontrolle geraten würde? In dieser kleinen deutschen Stadt befeuert Enttäuschung Wut, versteckt sich Gerechtigkeit hinter Heuchelei und entfaltet sich immer mehr das Bösartige.
Asli Özge erzeugt in ruhigen, sorgfältig arrangierten und ausgeleuchteten Bildern eine Anspannung, die den Zuschauer wachsendes Unbehagen verspüren und das heraufziehende Desaster erahnen lässt. Das sorgfältige Sound Design und das hervorragende Ensemble der Darsteller, u.a. Sebastian Hülk, Julia Jentsch und Hanns Zischler machen diesen Kinofilm zu einem einzigartigen.
„Auf einmal ist jemand tot. Ein anderer wird befördert. Die Schwachen gehen unter, die Starken überleben. Und die herrschende Klasse sitzt ein wenig fester im Sattel. Auf einmal ist alles wie immer. Mag Özge mit der Schrotflinte auch noch so wild in alle Richtungen feuern - am Ende trifft sie präzise genau ins Schwarze. Ein intensiver, hervorragend gespielter, starker Film!“ Björn Helbig
ak

Buch: Asli Özge

Regie: Asli Özge

Darsteller: Sebastian Hülk, Julia Jentsch, Hanns Zischler, Sascha Alexander Gersak, Luise Heyer, Natalia Belitski, Lea Draeger, Christoph Gawenda, Atef Vogel

Kamera: Emre Erkmen

Produktion: EEE Film, WDR, Arte, Fabian Massah, Asli Özge

Bundesstart: 06.10.2016

Start in Dresden: 06.10.2016

FSK: ab 12 Jahren