Die Insel der besonderen Kinder
Jake (Asa Butterfield) liebt die phantastischen Geschichten seines Großvaters, doch schließlich entwächst er dem Märchenalter und schenkt ihnen keinen Glauben mehr. Eine Familientragödie öffnet ihm die Augen. Jake stößt auf verrätselte Hinweise, die zu dem geheimen Zufluchtsort führen, von dem ihm sein Großvater immer wieder erzählte. Ein Waisenhaus, geleitet von Miss Peregrine (Eva Green), die sich um ein Dutzend besonderer Kinder kümmert. Jake, verblüfft von den magischen Fähigkeiten der Kinder, weiß nicht, ob er diesen Ort und seine Bewohner für real oder für eine Ausgeburt seiner Phantasie halten soll: Emma (Ella Purnell), ein junges Mädchen, das ihm den Weg zum Waisenhaus gewiesen hat, unterliegt nicht der Schwerkraft, andere Kinder sind unsichtbar, besonders stark oder haben prophetische Träume. Auf der Insel der besonderen Kinder können sie sein, wie sie sind. Doch das Idyll ist ähnlich bedroht wie Harry Potters Internat Hogwarts. Miss Peregrine hat nur auf Jake gewartet, um ihm seine Besonderheit zu offenbaren und mit Jakes Hilfe die Hollows in die Flucht zu schlagen…üble Wesen, die das Waisenhaus seit jeher bedrohen.
Es kann nicht überraschen, dass ausgerechnet Tim Burton den Bestseller “Miss Peregrine’s Home For Peculiar Children” verfilmen wollte. Man könnte meinen, Autor Ransom Riggs habe seine Parabel über eine jüdische Kindheit in den 1940er Jahren für ihn geschrieben. Die Flohmarktfotos, die Riggs für sein Buch verwendete, sind eine Steilvorlage für die typisch Burtonsche Ästhetik, skurril, geheimnisvoll und düster. Burton inszeniert die Romantik des besonderen Ortes und schreckt auch nicht vor Kitsch zurück, veredelt durch den Retro-Chic dieser Epoche. Lustvoll zitiert er sich selbst, denn insgeheim scheint der unauffällige Jake ein Wiedergänger des scheuen Edward Scissorhands zu sein. Nicht zuletzt ist Miss Peregrines Garten voll von liebevoll zurechtgestutzten Büschen - seien es Elefanten oder Bogenschützen zu Pferde. Aus diesen bricht schließlich Hollow Samuel L. Jackson, um wieder einmal sehr, sehr böse zu sein…
Grit Dora
Buch: Jane Goldman nach einem Roman von Ransom Riggs
Regie: Tim Burton
Darsteller: Eva Green, Ella Purnell, Samuel L. Jackson, Asa Butterfield, Allison Janney, Kim Dickens, Rupert Everett, Chris O’Dowd, Judi Dench
Kamera: Bruno Delbonnel
Musik: Michael Higham, Matthew Margeson
Produktion: Scope Pictures, Tim Burton Productions, Bulletproof Cupid, Jenno Topping, Peter Chernin, Ivana Lombardi, Katterli Frauenfelder, Derek Frey, Nigel Gostelow
Bundesstart: 06.10.2016
Start in Dresden: 06.10.2016
FSK: ab 12 Jahren