Hail, Caesar!

Komödie, USA 2015, 106 min

Ein Tag in Hollywood, Alarm in den Studios: Während der laufenden Dreharbeiten für einen gigantischen Historienschinken verschwindet Baird Whitlock (George Clooney), der Star des Films. Eine mysteriöse Vereinigung mit dem progressiven Namen „Die Zukunft“ steckt dahinter und fordert für seine Freilassung 100 000 Dollar. Ein Mann für alle Fälle muss her. Die Produktionsfirma Capitol Pictures wendet sich an Eddie Mannix (Josh Brolin), Problemlöser vom Dienst, der Geld wie Hauptdarsteller schnellstmöglich wieder aufzutreiben verspricht und auch der rechte Mann ist, negative Schlagzeilen von der Prestige-Produktion fern zu halten. Unterstützt von Regie-Genie Laurence Lorenz und Jungstar Tobey legt der gewiefte PR-Agent los. Er muss Schwerstarbeit leisten, um die unfassbaren Verschlingungen des Falles aufzudröseln. Ein Mann mit Klasse, der trotz und wegen seines straffen Tagwerks oft und gern im Beichtstuhl sitzt, die Klatschreporterin Hedda Hopper immer dicht auf seinen Fersen. Josh Brolin ist ein großer Komiker.
Wieder einmal spielt George Clooney die Hauptrolle in einem Film der Coen-Brüder und wieder mit Begeisterung den ultimativen Hohlkopf. Aus nächster Distanz bleckt er mit pferdigem Grinsen seine Zähne vor der Kamera. Mehr Mut zur Selbstpersiflage war nie. »Hail, Caesar!« kommt im Gewand eines Mordskostümschinkens im Fifties-Style daher, als wahnwitziger Spiel-und Bilderrausch. Viele große Hollywood-Regisseure haben einen Film über die Traumfabrik gedreht, als Abrechnung, als Hommage oder Persiflage - zuletzt David Cronenberg mit »Maps to the Stars« (2014). Die Coen-Brüder tun es leichtfüßig, elegant, hochkomisch und mit ungeheurer Stardichte. Die müsste Völlegefühle auslösen, würden Josh Brolin, George Clooney, Tilda Swinton, Ralph Fiennes, Frances McDormand, Scarlett Johansson, Dolph Lundgren und so weiter sich nicht bewegen wie die Fische im Wasser - unfassbar verspielt und immer eine Handbreit über dem Boden.
Grit Dora