Creed - Rocky´s Legacy
Wenn es so etwas gibt wie die Leinwand-Ur-Szene vom großen, amerikanischen Traum, dann beginnt sie damit, dass Rocky Balboa in den Boxring steigt und dazu Bill Conti's Fanfarensignal ertönt. Seit 1976 prügelt sich Sylvester Stallone mit der halben Welt um die Antwort auf die Frage: Wie viel Dresche kann ein Mann einstecken und trotzdem noch weitermarschieren? Viele haben seither gebetet, er möge es nie wieder tun, doch hier kommt Prügel-Franchise Nummer 7 in die Kinos. Und ja. Die Menschen weinten vor Glück, also die amerikanischen Menschen. Schließlich sind sie mit ihm alt geworden und dürfen sich nun freuen auf junge Muskeln, frisches Blut und auf Adonis Johnson. Der junge, talentierte Boxer (von Michael B. Jordan dargestellt) stammt natürlich von der Straße, wuchs auf in Besserungsanstalten und wurde glücklicherweise adoptiert von der Witwe seines Vaters; Mary Anne Creed. Die Frau von Apollo Creed. Der hatte heimlich einen Sohn gezeugt, bevor er die Dummheit beging, sich von Ivan Drago verprügeln und umbringen zu lassen. Ihr erinnert euch: James Brown tönte „Eye to eye“, Dolph Lundgren stöhnte „If he dies, … he dies.“ und Rocky Balboa zog darauf um nach Sibirien… 30 Jahre später sucht Adonis also nach seinen Wurzeln. Und findet einen fast 70-jährigen Kneipenbesitzer Namens Balboa. Und wenn der Alte an dem Jungen nicht was gutzumachen hat, dann taugt die ganze Idee vom harten Kerl mit dem weichen Herzen nix. In L.A. wollte Adonis niemand trainieren, da galt das strikte Box-Verbot von Creeds Witwe, aber hier an der Ostküste kann Adonis dem Affen ordentlich Zucker geben. Von der berühmten Treppe in Philadelphia schauen der alte und der zukünftige Boxchampion hinab auf die Zukunft und auf die Vergangenheit gleichzeitig. Die Zutaten sind zwar wieder übersichtlich, aber dafür recht vertraut. Adonis ist ein Mann mit Muskeln. Aber er will kein Schwindler sein. Ein Mann mit Muskeln muss also trainiert werden. Muss kämpfen. Sich verlieben. Und muss Blut spucken. Bevor er endlich merkt, wie viel ein Mann mit Muskeln einstecken kann. Und trotzdem weiter marschiert. Immer weiter.
alpa kino
Buch: Ryan Coogler, Aaron Covington, Sylvester Stallone
Regie: Ryan Coogler
Darsteller: Sylvester Stallone, Michael B. Jordan, Tessa Thompson, Graham McTavish, Wood Harris, Phylicia Rashad, Ritchie Coster, Stephanie Damiano, Maria Breyman
Kamera: Maryse Alberti
Musik: Ludwig Göransson
Produktion: MGM, New Line Cinema, Warner Bros., Robert & William Chartoff, Sylvester Stallone, Kevin King Templeton, David & Irwin Winkler
Bundesstart: 14.01.2016
Start in Dresden: 14.01.2016
FSK: ab 12 Jahren