Das kalte Herz

Märchen, Deutschland 2015, 119 min

Wer als Kind gern Märchenfilme gesehen hat oder als Elternteil seinen Kindern vorlas, dem dürfte die Geschichte des mittellosen Köhlerjungen Peter, der sich in die schöne Lisbeth aus „gutem Haus“ verliebt, ja eigentlich vertraut sein. Zu Papier gebracht hat sie Wilhelm Hauff zu Beginn des 19ten Jahrhunderts. Leicht adaptiert liegt nun eine Neuverfilmung vor.
Da nicht sein kann, was nicht sein darf und so ein Habenichts wie Peter nicht einfach die Tochter eines angesehenen Glasmachers heiraten kann, kommen die Beiden natürlich erst einmal nicht zusammen. Peter muss sich kümmern, wie er das festgelegte Geld für die Hochzeit zusammenbekommt, gibt sein Herz her und lässt sich vom Holländermichel dafür einen Stein in die Brust setzen. Dass er damit auch seiner Gefühle beraubt wird, nimmt er zunächst als Kollateralschaden billigend in Kauf, kommt er doch auf seiner Wanderschaft bis Holland und als reicher, gemachter Mann zurück in die Heimat, wo Lisbeth auf ihn wartet.
Doch sie will den Peter so, wie er zuvor war - „arm aber sexy“ wie es Klaus Wowereit sagen würde. Die anberaumte Hochzeit platzt also zunächst. Doch Peter erkämpft sich sein Herz und damit auch Lisbeths Liebe zurück.
Frederick Lau als Peter Munk, der kaum wieder zu erkennende Moritz Bleibtreu als Holländermichel und Henriette Confurius sind eine starke Besetzung, dass die Maskenbildner bei der sehr gelungenen Gestaltung des Glasmännchens und seiner Helfer etwas bei »Cloud Atlas« abgekupfert haben, macht nichts und dass die Handlung im Schwarzwald spielt, aber in der Sächsischen Schweiz gedreht wurde, die Elbe also als Rhein fungieren musste, erkennen auch nur Insider - also insgesamt das Prädikat „sehr sehenswert“.
TCR