The Girl King

Historiendrama, Finnland/Kanada/Deutschland/Schweden 2015, 106 min

Als die jungfräuliche schwedische Königin Kristina Wasa den französischen Philosophen Descartes an ihren Hof ruft - sie liebt die schönen Künste und schätzt den Mehrwert der Wissenschaften für ihr Land durchaus - da nutzt sie die Gelegenheit und lässt sich von dem Gelehrten auch in Liebesdingen beraten. Hierbei steckt sie nämlich in einem königlichen Dilemma. Kristina (Malin Buska), ein Wildfang mit allerlei Flausen im Kopf, sitzt seit ihrem fünften Lebensjahr auf dem schwedischen Thron. Ihr Herr Papa fiel 1632 im Dreißigjährigen Krieg. Praktisch regierte der Reichskanzler Oxenstierna (Michael Nyqvist) bis zu Kristina Volljährigkeit. Wen wundert es da, dass ihr der Friede dereinst als schwerste Aufgabe gelten und Kultur höher im Kurs stehen sollen als fragwürdige militärische Erfolge. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren wird sie den Westfälischen Frieden unterzeichnen. Ausbildung und Erziehung werden ihr zuteil wie einem männlichen Thronfolger, so war es der Wunsch ihres Vaters Carl Gustav, den Starrsinn einer jungen Dame kann ihr jedoch keiner austreiben. Oxenstierna lässt sie nicht nur reiten oder fechten lernen, er gewährt ihr auch Zugang zu den wahren Schätzen des Landes; Philosophie, Literatur und moderne Wissenschaften. Sowie zu den Gemächern seines Sohnes Johan und zu denen Karl Gustavs, des Cousins der jungen Königin. Die beiden jungen Männer hoffen sehr auf die Gunst der Dame. Allein, es gefällt ihr, sich in ihre Kammerzofe Ebba (Sarah Gadon) zu verlieben. Sie lehnt eine standesgemäße Hochzeit kategorisch ab, erhebt Ebba zur königlichen Bettgenossin und beschwört damit einen inoffiziellen Skandal herauf. Welchen auch der herbeigeeilte Descartes nicht zu verhindern vermag. Doch er setzt eine Idee in ihr Ohr, die bald schon zu ihrer Abdankung führen wird; Freiheit und Selbstbestimmung über das eigene Schicksal. Kristina wird einen Nachfolger bestimmen und ins römisch-katholische Lager wechseln. Mit siebenundzwanzig Jahren erweist sie sich als eine moderne europäische Frau.
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