The D-Train

Klassentreffen sind ja wahrlich eine interessante Angelegenheit. Die ehemals coolen Typen und Mädels sind mittlerweile an irgendwelche furchtbaren Partner geraten und mit nervigem Nachwuchs beerdigt worden. Nerds und „komische Typen“ wiederum haben oft recht unterhaltsame Jobs und verballern ihr höheres Einkommen für Reisen und anderes cooles Zeug. Hin und wieder gibt es auch das ehemalige Drogenopfer, das jetzt bei der Polizei arbeitet. Auf alle Fälle ist jedes Klassentreffen eine lustige Mischung aus Schadenfreude, Prahlen und Anekdoten.
Dan Landsman (Jack Black), der Protagonist aus »The D Train«, steckte zu Schulzeiten eher in der klassischen Opferrolle. Auf einer Skala von „eins“ bis „beliebt“ lag er ungefähr bei „minus drei“. Doch er glaubt (warum auch immer), er könne seinem Stigma entkommen und die Schmach vergessen machen. Als Chef des Klassentreffen-Organisationsteams will er Oliver Lawless, den coolsten Typen von damals, beim Klassentreffen auftauchen lassen. Dieser ist mittlerweile in L.A. und „Schauspieler“. Bedeutet, er hat es in genau *einen* Werbeclip geschafft. Dan fährt also nach L.A. und fingiert eine Begegnung mit Oliver. Nach einer ordentlichen Batterie aus Lügen und Versprechungen ist Lawless überraschender Weise willens, mit Dan nach Hause zu kommen. Es scheint zu funktionieren, der restliche langweilige Mitschüler-Pöbel sagt in Scharen zu, nur um sich auch cool fühlen zu können. Doch der Plan scheint für Dan nach hinten los zu gehen. Sein sozialer Status steigt nicht wirklich, denn aller Glanz fällt auf Oliver. Welch Überraschung.
José Bäßler