Virgin Mountain

Drama/Komödie, Island/Dänemark 2014, 96 min

Der Isländer Fúsi (Gunnar Jónsson) wird als »Virgin Mountain« bezeichnet. Der 43-Jährige ist groß, sehr füllig und noch Jungfrau. Der Teddybär-like Mann erlebt nicht viel Aufregendes in seinem Leben. Begeisterung sieht zumindest anders aus. Er arbeitet am Flughafen als Gepäckfahrer und Abends baut er bei seiner Mutter im Haus Modellflugzeuge oder Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg. Seine Familie will, dass er mal ein bisschen aus sich rauskommt und was erlebt. Ein Gutschein für einen Tanzkurs reißt ihn aus seiner eingeschliffenen Routine. Dort lernt er nämlich die fröhliche Sjöfn (Ilmur Kristjánsdóttir) kennen. Sie ist ebenfalls einsam und hat auch ein paar Probleme. Obwohl Fúsi keine Ahnung von solchen Dingen hat, springt er in die Ungewissheit und geht eine Beziehung mit Sjöfn ein. Das Leben des liebenswerten, sanften Mannes wird sich von nun an also größtmöglich verändern. Quasi eine Coming-of-Age Story für einen Mittvierziger.
Isländische Filme neigen ja oft zur Schwermütigkeit und lakonischem Humor. Auch »Virgin Mountain« (Originaltitel schlicht »Fúsi«) passt in diese Kategorie. Vielleicht fehlt ihm eine gewisse Leichtigkeit, dafür punktet er mit seiner speziellen Komik und ergatterte so selbst beim Tribeca Filmfestival gleich drei Preise (Film, Drehbuch, Darsteller).
Anne