Róza - Rose

Drama, Polen 2011, 94 min

Im Sommer 1945 begibt sich Tadeusz Mazur, ein ehemaliger Offizier der Heimatarmee (Armia Krajowa), in die Masuren. Er hat im Krieg miterleben müssen, wie seine Frau vergewaltigt und getötet wurde. Nachdem er Zeuge der Ermordung eines Wehrmachtssoldaten wurde, sucht er dessen Frau Róza auf ihrem Bauernhof auf, um ihr die letzten Erinnerungsstücke ihres Mannes zu übergeben. Da Plünderungen und Vergewaltigungen zunehmend zur täglichen Bedrohung werden, beschließt er, bei ihr zu bleiben.
»Róza« zeichnet das Bild einer komplexen Zweierbeziehung vor dem Hintergrund von Gewalt, Vertreibung und Nationalismus. Dabei fragt er immer wieder nach nationaler Zugehörigkeit und Identität - eine Frage, die vor allem in den Masuren von besonderer Tragweite ist. Hier sind die Kategorien „deutsch“ und „polnisch“ nur bedingt anwendbar, dienen jedoch der Legitimation von Besitz- und Machtverhältnissen. Der Film zeigt eindringlich, wie die Region im Zuge des gerade erst überwundenen deutschen Nationalsozialismus und des neu wiederauflebenden polnischen Staates unter die Räder der Geschichte zu geraten droht.
Der Film überzeugt mit ausdrucksstarken Protagonisten (Marcin Dorocinski, Agata Kulesza), die ohne lange Dialoge auskommen. In Szene gesetzt wurden sie von Wojciech Smarzowski - einem der profiliertesten polnischen Autorenfilmer, der sich auch hierzulande in den vergangenen Jahren u.a. mit »Wesele - Eine Hochzeit und andere Kuriositäten« oder »Dom zly - The Dark House« einen Namen gemacht hat.