Walesa. Czlowiek z nadziei

Drama, Polen 2013

Jahrzehntelang hatte sich der Altmeister des polnischen Kinos Andrzej Wajda darüber beklagt, dass es nach seinem »Mann aus Eisen« (1981) kein polnischer Regisseur mehr gewagt hatte, die für die polnische Identität so wichtige Entstehung und Entwicklung der „Solidarnosc“ in epischer Spielfilmlänge und für ein breites Publikum zugänglich darzustellen. Lediglich der Deutsche Volker Schlöndorff näherte sich 2007 dem Thema in seinem Epos »Strajk. Die Heldin von Danzig« durch die Figur von Anna Walentynowicz. Wajda blieb also nichts anderes übrig: Er musste den Film selbst drehen.
Wajdas neuester Film, der bei den Filmfestspielen in Venedig 2013 seine Premiere feierte, ist jedoch kein pathetisches Panorama geworden, sondern eine Lebensgeschichte - die des Streik-Anführers Lech Walesa. Robert Wiêckiewicz (bekannt aus »In Darkness«, »Courage« und »Wieviel wiegt das trojanische Pferd?«) verkörpert den Gewerkschaftsführer nicht als zur Filmfigur gewordene Ikone, sondern als normalen Menschen - als Ehemann, Vater und Arbeiter. Der Film erzählt die Geschichte der ersten Massenprotestbewegung im sozialistischen Mittelosteuropa nicht mit dem Blick auf die streikenden Massen, sondern auf eine kleine Wohnung in einem Danziger Betonblock.