Tracers

Action, USA 2013, 94 min

Was hält einen schmucken, halbwegs naiven jungen Mann, der noch an den Wert von ehrlicher Arbeit glaubt, davon ab, einem versifften Moloch wie New York City den Rücken zu kehren? Drei Dinge sind es. Er steht bei der Chinesen-Mafia mit fünfzehn Riesen in der Kreide, ihm fehlt noch das Mädchen, das er zu diesem Zweck heiraten würde und schließlich steht seine Karre, ein Pontiac GTO, noch immer als ungepflegter Schrotthaufen in der Garage. Welche des Nachts als Wohnzimmer dient, wenn Cam (Taylor Lautner) von seinem Fahrradkurierjob nach Hause kommt. Aber, und soviel Zeit nimmt sich dieser Liebesfilm mit körperbetonter Kriminalfilmhandlung dann doch in den ersten 30 Minuten, er würde es sofort tun! Aufs Land ziehen. Wenn…, ja wenn was? Wenn er zum Beispiel gleich in der ersten Szene sein Bike eintauschen würde gegen eine heiße Anwärterin auf die romantischste der drei Bedingungen. Oh… Nikki. Die ihm quasi vom Himmel direkt auf den Kopf fällt. Die junge Dame (Marie Avgeropoulos) und ihre Gang durchqueren die Großstadt als professionelle Tracers. Und das ganz eigennützig, wie Cam bald herausfinden darf. Denn ihr Parkour führt sie meistens nachts über Dächer und Türme, weil sie ganz einfach Diebe sind, angeführt von dem zwielichtigen Miller (Adam Rayner). Als Cam das endlich checkt, ist er lange schon gründlich verknallt in Nikki, ereifert sich selbst ordentlich im Klettern und Abrollen und hat von seinen asiatischen Geldgebern die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen. Sie nehmen seinen Wagen mit. Es wird also Zeit, mal Kohle zu machen.
Der spanische Werbe-Regisseur Daniel Benmayor weiß, was läuft. Seine Zutaten lauten: eine Handvoll angesagter Parkour-Cracks, ein Drehbuch aus der Großstadt-Retorte und mittendrin ein verliebtes Pärchen. Man ahnt, wie sie zum Schluss in die Sitze des (mittlerweile hübsch aufgemotzten) Pontiac fallen und aus der Stadt rollen werden. Aber nicht, bevor sie nicht diesen letzten Job erledigt haben…
alpa kino