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The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben

Drama/Thriller, USA/Großbritannien 2014, 114 min

Obwohl noch nicht einmal die Kandidaten für die nächste OSCAR-Verleihung feststehen, gehen schon die ersten Spekulationen darüber los, wer dabei der große Abräumer sein wird. Das britisch-amerikanische Biopic »The Imitation Game« hat alles, was man hierfür braucht: eine wahre Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Helden, der sich nicht nur für die Bekämpfung der Nazis einsetzt, sondern auch als Märtyrer für die heutige Schwulenbewegung gilt; eine Geschichte, die darüber hinaus noch den Wundern der Technik huldigt - und das alles mit den richtigen Schauspielern.
Benedict Cumberbatch spielt den britischen Mathematiker Alan Turing hervorragend wie immer, und Keira Knightley liefert eine ebenso überzeugende Leistung als starke Frau, umgeben von Männern. Alan Turing gelang, es während des Krieges mit einem Team aus klugen Köpfen eine Maschine zu bauen, die die verschlüsselten Funksprüche der Nazis kontinuierlich dechiffrieren konnte. Doch obwohl diese Turingmaschine als ein wichtiger Vorläufer der modernen Computertechnologie gesehen wird, kennt heute kaum noch jemand ihren Erfinder, geschweige denn weiß, dass er in den 50er Jahren wegen „grober Unzucht und sexueller Perversion“ verurteilt wurde - eine etwas veraltete Umschreibung für gleichgeschlechtlichen Sex. Angefangen bei seiner Jugend, vereint der Film beide biographischen Aspekte in gewohnter Weise, trägt ab und zu etwas zu dick auf, behandelt Turings Sexualität ein wenig zu verklemmt, ist zusammengenommen aber eine wirklich gelungene und lehrreiche Unterhaltung. Und das ist es, was in Hollywood vor allem immer gut ankommt: einer unbekannten Geschichte zu einer solchen Popularität zu verhelfen, dass sie in dieser dramaturgischen Fassung von nun an als Wahrheit gelten kann.
Felix