Amour Fou

Drama, Österreich/Deutschland/Frankreich 2014, 96 min

Heinrich von Kleist (Christian Friedel) ist ein Einzelgänger und Melancholiker. Er ist ein begnadeter Dichter, der vielleicht manchmal etwas zu tief greift. Das Leben empfindet er jedoch als großen Schmerz. Deswegen ist es sein größter Wunsch, mit einem geliebten Menschen gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Er glaubt, dass er so der penetranten Vereinzelung noch entgehen könnte. Weiterhin glaubt er auch, seine Cousine Marie zu lieben. Allerdings weigert sie sich vehement, die so genannte offensichtliche Seelenverwandtschaft einzusehen. Auch Heinrich schafft es nicht, ihr das gemeinsame Sterben schön zu reden. Doch eines Tages trifft er auf Henriette Vogel (Birte Schnoeink). Sie ist Ehefrau und Mutter, doch Heinrich glaubt, dass sie ebenso wie er einsam ist und das Leben nicht weiter ertragen kann. Die beiden kommen sich langsam näher, und so hofft Heinrich darauf, dass Henriette der Liebe wegen die Sicherheiten ihres Lebens aufgeben will. Diese hat allerdings einen anderen Grund: Sie ist tödlich erkrankt und hat deswegen Gefallen am Sterbeangebot gefunden. So schließen die beiden einen Pakt zum Sterben.
Jessica Hausner dreht einen tragischen Kunstfilm, der weniger von Emotion als von starren Bildern lebt. Doch gerade dadurch sollen die Worte in den Vordergrund treten. Der Film soll eine „romantische Komödie“ sein, inspiriert vom Suizid des Dichters Heinrich von Kleist 1811. Zum Festival de Cannes 2014 feierte der Film in der Kategorie „un certain regard“ seine Weltpremiere.
Die Hauptrolle übernimmt Christian Friedel, bekannt aus »Das weiße Band«, welches bereits für einen Oscar nominiert war. Friedel ist in Dresden kein Unbekannter: im Staatsschauspiel mimt er Rollen wie „Hamlet“ oder „Don Carlos“. Aber auch in der Musikszene kennt er sich aus, mit seiner Band „Woods of Birnam“ hat er gerade sein erstes Album rausgebracht.
Anne