Schändung

Thriller, Dänemark/Deutschland/Schweden 2014, 120 min

Nach »Erbarmen« (2013) folgt mit »Schändung« die Verfilmung des zweiten Bands aus Jussi Adler-Olsens Krimireihe um den ewig schlecht gelaunten Kriminalkommissar Carl Mørck, der wegen seiner Schwierigkeiten damit, die Befehle seiner Vorgesetzten einzuhalten, in das Sonderdezernat Q im Keller der Polizeistation versetzt wird, wo er nicht mehr selber ermitteln darf, sondern Papierarbeit leisten soll - d.h. alte, ungeklärte Fälle mit einem zweiseitigen Bericht abzuschließen und damit endgültig zu den Akten zu legen. Ist Mørck zu Beginn des ersten Teils noch ziemlich unzufrieden über diese Arbeit und seinen neuen, syrischstämmigen Kollegen Assad, so hat er am Ende das Potential dieses Aktenstudiums erkannt, das ihn ursprünglich daran hindern sollte, weiter anzuecken, ihn stattdessen aber mit lauter Fällen versorgt, an denen andere gescheitert sind, und ihn damit zu neuer Meisterschaft im Ermitteln auflaufen lässt.
Und worum geht’s im zweiten Teil? Das darf man natürlich nicht verraten, schließlich soll ein Krimi ja spannend bleiben. Doch mochte man den ersten Teil, oder mochte man die Stieg-Larsson-Trilogie, mag man »Wallander«, »Kommissar Beck« oder »Kommissarin Lund«, dann darf man sich darüber freuen, dass Regisseur Mikkel Nørgaard (bisher durch exzellente Arbeit in der Serie »Borgen« aufgefallen) auch diesmal alle Genre-Erwartungen erfüllt und kann dankbar sein, dass Jussi Adler-Olsen mit Carl Mørck und dem Dezernat Q auch in Zukunft genügend Stoff für düstere und brutale Skandinavien-Thriller liefern wird. Denn derzeit gibt es bereits drei weitere Teile seiner unglaublich erfolgreichen Reihe im Buchladen zu kaufen.
Felix